Reife Haut: Was kannst du im Alltag tun?

Reife Haut: Was kannst du im Alltag tun?

Erbliche Veranlagung, hormonelle Veränderungen, Umweltfaktoren, unser Lebensstil und Hauttyp – all diese Faktoren beeinflussen die Schnelligkeit der Hautalterung. Gegen unsere Gene und Hormone können wir nicht viel tun. Anders verhält es sich hinsichtlich unserer Lebensweise mitsamt Ernährung, Bewegung, Konsum von Genussmitteln und negativem Stress. Wir sind also nicht ganz machtlos und haben viele Möglichkeiten, unsere reife Haut mit Pflege und Feuchtigkeit zu versorgen und den Prozess der Hautalterung zu verlangsamen. Wir zeigen dir, was du dafür alles im Alltag tun kannst.

1. Welche Faktoren beeinflussen die Hautalterung?

Zu den Hauptübeltätern, die unsere Haut alt aussehen lassen, gehören Umwelteinflüsse wie UV-Strahlung durch Sonnenstrahlen, Luftverschmutzung und freie Radikale. Freie Radikale sind Moleküle und Zwischenprodukte unseres Stoffwechsels, die permanent in jeder Zelle unseres Körpers entstehen. Sie greifen gesunde Zellen an, verändern die Zellstruktur und können die Zellfunktion stören oder sogar die DNA schädigen.

Welche Faktoren beeinflussen die Hautalterung

1.1 Äußere (exogene) Faktoren der Hautalterung: Umweltfaktoren und Lebensstil

Zu den oben genannten Umweltfaktoren gesellt sich als Ursache für den Alterungsprozess der Haut noch unsere Lebensweise, die unserer Haut manchmal gar nicht ganz so guttut. Ernähren wir uns zu fettig, trinken wir regelmäßig zu viel Alkohol, liegen zu lange und zu oft in der Sonne oder im Solarium und führen insgesamt ein eher stressiges Leben im Beruf und Alltag, hinterlassen diese Faktoren auch sichtbare Spuren auf unserer Haut im Gesicht.

1.2 Innere (endogene) Faktoren der Hautalterung: Gene, Hauttyp und Hormone

Die meisten Hautveränderungen entstehen durch Umweltfaktoren und unserem Lebensstil, für etwa 20 Prozent sind jedoch unsere Gene verantwortlich. Unser Hauttyp spielt auch eine Rolle. Menschen mit trockener Haut haben eher mit ersten Fältchen und Falten zu kämpfen als Menschen mit Mischhaut oder fettiger Haut.

Von hormonellen Veränderungen, z. B. in den Wechseljahren, können Frauen ein Lied singen. Unser Körper stellt nach und nach die Bildung des Hormons Östrogen ein, was sich u. a. auch auf unsere Haut auswirkt. Denn eine verminderte Östrogenproduktion führt auch zu einer Abnahme der Kollagenbildung. Dadurch verliert die Haut an Elastizität und Spannkraft, was wiederum die Entstehung von Falten bewirkt.

2. Anti-Aging-Tipps für reife Haut: Was hilft?

Von reifer Haut wird ab einem Alter von etwa 45 Jahren gesprochen. Doch bereits ab dem 25. Lebensjahr beginnen erste Veränderungsprozesse. Mit der Zeit kommt es zu einem Verlust an Feuchtigkeit und damit zu trockener Haut, Mimikfalten auf der Stirn und um die Augen sowie Falten zwischen Nase und Mund erscheinen immer deutlicher. Es können Juckreiz und Rötungen auftreten und später gesellen sich möglicherweise noch Alterswarzen (Seborrhoische Keratosen) zum Hautbild dazu.

Die Haut ist nicht nur der Spiegel unserer Lebensführung, sondern auch unserer Seele. Mit einer gesunden Ernährung, Entspannung und einer gesunden Lebensweise kannst du die natürliche Hautalterung etwas hinauszögern und bei reifer Haut für ein strahlendes und gesundes Hautbild sorgen. Wir zeigen dir, was du alles tun kannst:

2.1 Ernährung: Mit Anti-Aging-Food die reife Haut unterstützen

Mit einer ausgewogenen und gesunden Ernährung kannst du in jedem Alter deine Haut unterstützen, einer vorzeitigen Hautalterung entgegenwirken und deine reife Haut mit wichtigen Vitaminen und Mineralstoffen versorgen. Eine sehr häufige Ursache für den Alterungsprozess unserer Haut ist oxidativer Stress durch z. B. Rauchen, Stress oder UV-Strahlung. Bei oxidativem Stress handelt es sich um eine Stoffwechsellage, bei der es zu Schäden von Zellen oder deren Funktionen durch freie Radikale kommt.

Anti-Aging-Lebensmittel, die reich an Antioxidantien sind, schützen neben einer passenden Anti-Aging-Hautpflege unsere Haut vor oxidativen Stress, indem sie freie Radikale unschädlich machen. Die Vitamine A, C und E sollten ebenfalls reichlich in Lebensmitteln stecken, wie auch Selen, Zink, Eisen und Beta-Carotin. Sie wirken antioxidativ und sollten bei der Ernährung und reifer Haut besondere Aufmerksamkeit bekommen. Daher setzte vor allem Obst, Gemüse und Nüsse auf deinen Speiseplan. Folgende Lebensmittel haben einen hohen Anteil an diesen wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und tun reifer Haut gut:

  • Nüsse liefern viel Vitamin E und unterstützen die Zellerneuerung der Haut.
  • Super Foods wie Goji-Beeren stecken voller Vitamine, Aminosäuren und wertvollen Fettsäuren. Sie helfen dabei, feinen Linien und Falten zu reduzieren und die Hautfeuchtigkeit zu verbessern.
  • Chia-Samen sind reich an gesunden Omega-3-Fettsäuren, Calcium und Eisen.
  • Vitamin A: Linsen, Bohnen, Brokkoli, Spinat.
  • Vitamin E: Nüsse, Datteln, Mandeln, Sonnenblumenöl, Spinat, Blumenkohl, Brokkoli, Zucchini, Avocado, Olivenöl.
  • Vitamin C: Sanddorn, Hagebutten, Guave, schwarze Johannisbeeren, Brokkoli, Petersilie, Paprika.
Anti-Aging Food und ausreichend trinken

2.2 Ausreichend trinken und die Haut mit Feuchtigkeit versorgen

Für einen strahlenden Teint solltest du immer ausreichend Flüssigkeit am Tag aufnehmen: Noch wichtiger als eine für unsere Haut passende Ernährung ist unser Trinkverhalten. Wir neigen dazu, im Zuge des Alterungsprozesses weniger zu trinken. Das tut insbesondere unserer reifen Haut gar nicht gut und trocknet sie zusätzlich aus. Daher sollten wir im Alter immer auf eine ausreichende Trinkmenge achten, um die Hautzellen mit ausreichend Feuchtigkeit zu versorgen. Am besten eignen sich zwei bis drei Liter Wasser, leichte Saft-Schorlen oder ungesüßte Tees.

2.3 Trinkampullen, Pulver oder Kapseln für eine glatte Haut?

Sich schön trinken und für eine glatte, straffe Haut sorgen? Im Bereich Anti-Aging bietet die Beauty-Branche auch Trinkampullen, Kollagen-Pulver und Kapseln zum Einnehmen an. Diese Schönheitsprodukte enthalten in der Regel Kollagen und Hyaluronsäure und sollen gegen Falten von innen heraus wirken, indem die körpereigene Produktion von Kollagen angeregt werden.

Während Kollagen in vielen Anti-Aging-Cremes steckt, wirkt eine Hautpflege meistens nur oberflächlich. Als Struktur-Protein soll Kollagen aus Trinkampullen auch in die Zellen der tieferen Hautschichten eindringen. Dadurch werden Kollagenfasern und das stützende Hautgerüst wieder aufgebaut, was wiederum unser Hautbild jünger erscheinen lässt. Nahrungsergänzungsmittel mit Kollagen sollten laut Herstellerangaben etwa drei Monate eingenommen werden – bis ein sichtbarer Effekt nach etwa vier Wochen zu erwarten sei.

Achtung:

Trinkampullen mit Kollagen sind nicht vegan. Sie bestehen - ähnlich wie Gelatine – aus tierischen Rohstoffen von Rindern, Schweinen oder Fischen. Als Alternative gibt es aber auch einen neuen Trend im Beauty-Bereich, der sich mit einem nachhaltigen und entspannteren Umgang bezüglich der Hautalterung beschäftigt und reife Haut trotzdem strahlen lässt: Slow-Aging.

2.4 Reife Haut: Wie sieht die richtige Anti-Aging-Pflege ab 45 aus?

Deine reife Haut benötigt eine reichhaltige, lipidreiche Pflege, Feuchtigkeit und wenn gewünscht Anti-Aging-Effekte. Anti-Falten-Cremes enthalten oft Inhaltsstoffe mit Falten auffüllenden Eigenschaften, z. B. Retinol oder Hyaluronsäure. Ein neues Anti-Aging-Wunder ist der pflanzliche Wirkstoff Bakuchiol – eine pflanzliche Alternative zu Retinol mit sehr ähnlichen Eigenschaften. Durch die auffüllenden Effekte werden feine Linien und Falten aufgepolstert und verleihen unserem Gesicht eine glattere, straffere Haut und damit eine jüngere Ausstrahlung. Zu den wichtigsten Anti-Aging-Wirkstoffen gehören:

  • Hyaluronsäure
  • Antioxidantien wie Vitamin C und Vitamin E
  • Retinol (Vitamin A)
  • Bakuchiol (pflanzliche Alternative zu Retinol)
  • Hochwertige pflanzliche Öle (Nachtkerzenöl, Traubenkernöl)
  • Pflanzenextrakte (Aloe vera)
  • Panthenol zur Beruhigung reifer Haut
  • UV-Schutz mit hohem Lichtschutzfaktor (LSF)
  • Kollagen
  • Urea
  • Coenzym Q10

Den Alterungsprozess können wir zwar nicht mit Anti-Aging-Cremes aufhalten, wir können den Prozess der Hautalterung aber durch die regelmäßige Anwendung von Anti-Aging-Produkten hinauszögern sowie trockene Haut, Spannungsgefühle und Juckreiz lindern. Mehr und ausführliche Informationen zur richtigen Pflege reifer Haut erhältst du in folgendem Artikel: “Die richtige Pflege für reife Haut”.

2.5 UV-Schutz für reife Haut

Falten, Pigmentflecken und raue Stellen entstehen auf unserer Haut, wenn wir uns nicht ausreichend vor UV-Licht schützen. Daher sollten wir in unsere tägliche Pflege auch Tagescremes verwenden, die einen Schutz vor UV-B-Strahlen und möglichst auch einen Schutz vor UV-A-Strahlen wie in Sonnencremes enthalten. Der Lichtschutzfaktor deiner Tagescremes sollte mindestens einen LSF 15 aufweisen. So kannst du eine vorzeitige Hautalterung hinauszögern und Schäden an einer reifen Haut vorbeugen.

Hältst du dich im Strandurlaub lange und viel in der Sonne auf sind (wasserfeste) Sonnencremes mit Anti-Aging-Wirkstoffen (Antioxidantien wie Vitamin E und Vitamin C, Hyaluronsäure, Panthenol) und einem hohen Lichtschutzfaktor (>30 LSF) die beste Hautpflege und der beste UV-Schutz für deine reife Haut und deine Gesundheit.

2.6 Reife Haut im Winter: Was beachten?

Draußen machen unserer Haut kalte Außentemperaturen zu schaffen, drinnen hingegen verstärkt trockene Heizungsluft unsere ohnehin schon trockene Haut sowie Spannungsgefühle und Rötungen. Im Winter benötigt reife Haut eine noch reichhaltigere Pflege als in den warmen Sommermonaten, denn im Winter produziert sie weniger Talg. Deine reichhaltige Tagescreme im Winter sollte daher folgende Eigenschaften enthalten:

  • Erhöhung des Fettanteils an der Hautoberfläche.
  • Speicherung von Feuchtigkeit, um Wasserverluste zu minimieren.
  • Stärkung der Hautschutzbarriere (Urea, Panthenol).

Vorsicht:

Die Tagescreme sollte keinen hohen Wasseranteil enthalten. Im schlimmen Fall kann es bei Minusgraden zu Erfrierungen an der Haut kommen.

2.7 Entspannungsmethoden gegen Stress

Wirkt sich Stress negativ auf unser Hautbild aus? Ja! Verantwortlich dafür ist das Stresshormon Cortisol, was bei Dauerstress permanent ausgeschüttet wird und unsere Haut dünner und durchlässiger macht. Wird die Schutzbarriere unserer Haut dadurch außer Gefecht gesetzt, ist die Regeneration unserer Haut eingeschränkt. In der Folge werden Kollagenfasern abgebaut und sie wird trockener und spröder. Leidest du also permanent unter Stress im Alltag und Beruf, solltest du etwas dagegen tun – für deine Haut und Gesundheit:

  • Entspannungsverfahren lernen, z. B. autogenes Training, Yoga, progressive Muskelentspannung, Achtsamkeit (MBSR), Tai-Chi, Qi-Gong, Meditation sind geeignete Methoden für mehr Ruhe und Entspannung.
  • Regelmäßige Pausen in den Alltag integrieren.
  • Freundschaften und Hobbys pflegen. Ein gesundes soziales Umfeld trägt auch zu mehr Entspannung und Freude im Leben bei.
Entspannungsmethoden gegen Stress

2.8 Ausreichend Schlaf zur Regeneration reifer Haut

Wer regelmäßig die Nacht zum Tag macht und zu wenig schläft, dem sieht man die Hautalterung meistens auch deutlich an. Unsere Haut benötigt ausreichend Schlaf, um sich zu regenerieren und die Hautschutzbarriere zu unterstützen. Für ausreichend Schlaf sorgen und eine gute Schlafhygiene pflegen, indem man auf eine dunkle und ruhige Schlafumgebung achtet und die Raumtemperatur im Schlafzimmer auf ca. 18° Celsius reguliert, lässt die Haut weniger schnell altern. Zudem wird bei reifer Haut eine reichhaltige Nachtpflege empfohlen, die den Regenerationsprozess der Haut unterstützt.

3. Anti-Aging: Was reife Haut überhaupt nicht mag ... 6 No-Gos:

Es gibt einige Dinge, die unsere reife Haut gar nicht mag und die uns älter aussehen lassen, als wir eigentlich sind. Dazu gehören:

  • Genussmittel wie Alkohol, Nikotin und Kaffee sind Gift für unsere Haut – wenn sie regelmäßig und zu viel konsumiert werden. Kaffee trocknet die Haut zusätzlich aus (2-3 Tassen täglich sind unbedenklich!), zu viel Alkohol entwässert und entzieht der Haut Feuchtigkeit (daher immer ein Glas Wasser zum Glas Wein trinken) und Rauchen lässt schädliche freie Radikale entstehen und lässt uns schnell altern.
  • Zucker gehört ebenfalls auf die Liste der Dinge, die zur Hautalterung beitragen und reifer Haut nicht guttun. Zucker fördert Entzündungsprozesse im Körper und damit auf lange Sicht auch den Kollagenabbau. Dadurch werden das Bindegewebe und die Haut schlaffer.

  • Ungesunde Ernährung: “Du bist was du isst” und das spiegelt sich in unserem Hautbild. Eine zuckerhaltige Ernährung, industriell verarbeitete Weizen in Weißbrot oder Pasta, ungesunde Fette (Transfette) in Fertiggerichten, Fast Food, Wurst und Süßigkeiten lassen unsere Haut fahl aussehen, unterstützen den Verlust von Elastizität und Spannkraft und beschleunigen die Hautalterung.

  • Sonnenbaden ohne Sonnencreme und UV-Schutz: Zu viel Sonneneinstrahlung ist nach wie vor eine der häufigsten Ursachen für Falten. Vermeide möglichst die Mittagssonne und verwende eine Tagescreme oder Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor.

  • Falsche Schlafposition: Wie wir uns betten, kann manchmal auch unvorteilhaft für unsere Haut sein, z. B. wenn wir auf der Seite schlafen und das Kissen auf unser Gesicht drückt. Mit der Zeit beansprucht der Druck die Kollagenfasern und hinterlässt Falten an Kinn, Wangen und an der Stirn. Nachts hin und wieder die Schlafposition ändern, lohnt sich also.

  • Negative Gedanken und Emotionen tun auf Dauer nicht nur unserer psychischen Gesundheit, sondern auch unserem Hautbild nicht gut - Selbstliebe und positives Denken hingegen schon, z. B. mit einem Achtsamkeitstraining oder mit allen Dingen, die Freude bereiten und uns ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Schließlich wollen wir in Zukunft doch lieber unsere Lachfalten zelebrieren, als uns wegen unserer Zornesfalten herumärgern.