Hautausschlag durch Stress: Wenn seelische Belastungen die Haut aufwühlen

Hautausschlag durch Stress: Wenn seelische Belastungen die Haut aufwühlen

Entzündungen, Rötungen, Pickel – schön ist es wahrlich nicht, wenn Stress sich auf der Haut widerspiegelt und einen Hautauschlag hinterlässt. Aber wirklich wundern braucht man sich darüber auch nicht. Schließlich hat unsere Haut als größtes Organ eine enge Verbindung zu unserer Gefühlswelt und reagiert daher auch auf psychischen Stress entsprechend empfindlich – wie die anderen Organe und Systeme des Körpers auch. Nicht umsonst wird unsere Haut als Spiegelbild der Seele bezeichnet: Sie teilt dir deine emotionale Verfassung mit - jederzeit.


Wir verraten dir, wie Stress und Hautausschlag zusammenhängen – warum deine Haut bei Stress so "aus der Haut fährt" und in welchen Symptomen sich das ganz konkret zeigt. Und natürlich geben wir dir hilfreiche Tipps an die Hand, wie du dein beeinträchtigtes Hautbild bei Pickeln, Juckreiz, Neurodermitis, Schuppenflechte oder Nesselsucht bessern kannst.

Inhalt im Überblick

1. Ursachen für Hautausschlag durch Stress – Cortisol, Adrenalin & Co.

Stress – vor allem psychischer Stress – hat bei Juckreiz, Hautausschlägen, Pickeln oder Hauterkrankungen wie Akne, Neurodermitis oder Schuppenflechte immer ein Wörtchen mitzureden. Das heißt, nicht nur die Muskeln, die Verdauungsorgane oder das Nervensystem reagieren sensibel auf Stress – auch Hautveränderungen sind oft psychisch bedingt.


Doch wie genau hängt nun Stress mit Pickeln, Akne, Neurodermitis oder Schuppenflechte zusammen? Die Ursache für Hautausschläge sind Stresshormone. Diese fluten unseren Körper unter Stress, also etwa wenn wir Partnerschaftskonflikte haben, einem toxischen Arbeitsumfeld ausgesetzt sind oder finanzielle Sorgen haben. Folgende Hormone sind bei akutem und chronischem Stress erhöht und beeinflussen somit dein Hautbild negativ:


✦ Adrenalin
✦ Cortisol
✦ Histamin


Adrenalin sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße enger stellen, sodass die Abwehrleistung der Hautbarriere herabgesetzt ist. Die Immunzellen in der Haut können sich dann weniger gut gegen Eindringlinge wie Bakterien zur Wehr setzen.


Auch Cortisol schwächt die natürliche Abwehrfunktion der Haut – wenn der Cortisolspiegel durch chronischen Stress dauerhaft erhöht ist. So haben eindringende Erreger wie Bakterien leichtes Spiel und leisten Pickeln und Akne im Gesicht Vorschub. Daneben treibt Cortisol die Bildung von Talg an, was eine ideale Basis für die Entstehung von Pickeln und Akne ist. Gleichzeitig geht ein erhöhter Spiegel an Cortisol damit einher, dass die Haut schlechter Feuchtigkeit halten kann. Trockene Haut wiederum ist anfälliger für Juckreiz, Neurodermitis oder Schuppenflechte.


Histamin, der Botenstoff, der allergische Reaktionen mit Rötungen, Entzündungen und Schwellungen der Haut oder Schleimhäute auslöst, wird bei erhöhtem Stress ebenfalls vermehrt frei. Daher sind die Symptome beim Hautausschlag durch Stress ähnlich wie jene, die bei einer Reaktion auf ein Allergen (eine auslösende Substanz, etwa Gräserpollen) auftreten.

2. Nicht nur der Stress ist schuld – weitere Ursachen für Hautauschlag

Stress ist in vielen Fällen nur eine Komponente, die Hautausschlag und Hauterkrankungen begünstigt. Auch andere Faktoren sind an der Entstehung von Pickeln, Akne, Neurodermitis und anderen unschönen Hauterscheinungen beteiligt – zum Beispiel die folgenden:


✦ Ein geschwächtes Immunsystem
✦ Schlafmangel
✦ Eine ungesunde Ernährung
✦ Übermäßiger bzw. häufiger Alkohol- und Nikotinkonsum
✦ Allergien oder Unverträglichkeiten, etwa auf bestimmte Lebensmittel (Weizen, Kuhmilch)
✦ Bewegungsmangel
✦ Ein gestörtes Darmmikrobiom (veränderte Zusammensetzung der Darmflora und abweichende Anzahl von Darmbakterien)
✦ Umweltgifte (Blei, Pestizide, Quecksilber)
✦ Genetische Veranlagung (z. B. Bereitschaft zur übermäßigen Reaktion des Immunsystems = atopische Veranlagung)

3. Hautausschlag durch Stress: die Symptome

Ausschlag durch Stress kann sich ganz verschieden zeigen. Ist die Widerstandskraft der Haut durch Belastungen verringert, können sich folgende Symptome bzw. Hauterkrankungen bemerkbar machen:


✦ Pickel im Gesicht (wie Stresspickel an der Stirn)
✦ Pusteln (wie bei Akne)
✦ Juckreiz
✦ Rötungen
✦ Entzündung der Haut (wie bei der Neurodermitis oder Schuppenflechte)
✦ Quaddeln auf der Haut (wie bei der Nesselsucht)
✦ Schuppen (wie bei der Schuppenflechte)
✦ Lippenherpes
✦ Schmerzen
✦ Brennen


Die Symptome, die Stress auf der Haut hinterlässt, können den gesamten Körper treffen. Psychisch bedingt ist zum Beispiel:


✦ Ausschlag im Gesicht
✦ Ausschlag am Hals
✦ Hautausschlag am Dekolletee
✦ Ausschlag an den Händen
✦ Hautausschlag an den Armen
✦ Hautausschlag an den Beinen
✦ Hautausschlag hinter den Ohren


Oftmals ist Stress nicht nur bei unschönen Pickeln ein auslösender oder verstärkender Faktor, sondern auch bei Hauterkrankungen wie Schuppenflechte, Akne oder Neurodermitis (atopischer Dermatitis).

Take a break Take a break

4. Was tun bei Hautausschlag durch Stress? – Möglichkeiten der Selbst-Behandlung

Schöne Haut, samtene Haut – das ist ein inniger Wunsch von Menschen mit Hautproblemen. Um die aufgewühlte Haut bei Juckreiz, Akne, Pickeln, Nesselsucht oder Neurodermitis zu beruhigen, heißt es, Stress – und vor allem dauerhaften Stress – zu reduzieren. Entspannung auf allen Ebenen – das ist die beste Medizin, ebenso ein ganzheitlicher Ansatz in der Behandlung. Wie du das schaffst? Wir verraten es dir:


Schlafe ausreichend: Im Schlaf findet unter anderem die Regeneration von Hautzellen statt. Das heißt, neue Zellen werden gebildet, geschädigte repariert. Halte dich an die empfohlene Schlafdauer von 7,5 Stunden, damit dein Körper seine nächtlichen Regenerationsprozesse vollständig durchlaufen und auch abschließen kann.
Ernähre dich gesund: Nimm deine Ernährung genauer unter die Lupe und stelle sie bei Hautproblemen auf gesund um – sofern du das nicht schon getan hast. Greife also hauptsächlich zu pflanzlichen Lebensmitteln wie Vollkorngetreiden, Kartoffeln, Gemüse, Obst, Nüssen und pflanzlichen Ölen. Gehe hingegen auf Abstand zu Alkohol, Zucker, Zuckerhaltigem, Fast Food (Transfette) und Fertig- und Weißmehlprodukten (geschälter Reis, helles Brot, helle Nudeln), Milch und Fleisch (oder nur in geringem Maß verzehren).
Iss hautstärkende Lebensmittel, die zum Beispiel Omega-3-Fettsäuren enthalten: Dazu gehören Nüsse, Samen, Seefisch (alternativ Algenöl) sowie pflanzliche Öle (Leinöl, Walnussöl) oder Gemüse wie Spinat, Avocado, Rosenkohl oder Bohnen. Zudem enthalten viele pflanzliche Lebensmittel wie Heidelbeeren oder schwarze Johannisbeeren auch reichlich hautstärkende Vitamine (etwa Vitamin C oder E). Auch Broccoli und grüner Tee sorgen für ein ebenes Hautbild. Haferflocken verschönern die Haut, indem sie der Haut dabei helfen, die Feuchtigkeit zu binden. Außerdem straffen die enthaltenen Stoffe (wie Silizium) die Haut.
Trinke ausreichend, etwa zwei Liter am Tag. Denn so wird die Haut mit genügend Feuchtigkeit ausgestattet – das ist besonders wichtig, wenn du trockene Haut hast.
Plane bewusst Auszeiten und Entspannung ein – was auch immer das für dich bedeutet. Lade deine Akkus bei einem heiß geliebten Hobby auf – egal ob das Stricken, Reiten, Singen, Tennis oder Gitarre spielen ist. Vermeide Freizeitstress und halte Aktivität und Ruhe in einer gesunden Balance. Nimm bewusst wahr, wonach dir in einem Moment ist und handele dann auch danach – auch wenn das hin und wieder ein "Nein" bedeutet. Waldspaziergänge, wohltuende Bäder mit Kiefer oder Thymian oder ein paar Tage Abstinenz vom Medienkonsum können ebenfalls Wunder wirken.
Nimm Abschied vom Perfektionswahn: Versuche, nicht an allen Fronten 120 Prozent zu geben – wenn du zur Perfektion neigst. Entscheide bewusst, wann es sinnvoll ist, Gas zu geben und wann nicht. Das bewahrt dich davor, dauerhaft über deine Grenzen zu gehen. Orientiere dich auch nicht an anderen – jede:r hat seine:ihre Grenzen woanders. Akzeptiere deine Schwächen und gib dich – wo es geht – mit weniger zufrieden.
Treibe regelmäßig Sport, denn Bewegung hat ebenfalls entzündungshemmende Effekte auf Haut und Körper. Ein 30-minütiges Training zweimal die Woche reicht aus, um ein schönes Hautbild zu fördern.
Erlerne eine Entspannungsmethode wie Yoga, Tai-Chi oder die Muskelentspannung nach Jacobson. Denn mithilfe dieser Verfahren lernst du, dich schneller und tiefer zu entspannen – nach oder sogar während einer stressigen Situation. Entspannungsverfahren fördern deine Stressresistenz, also deine Widerstandskraft, den Stürmen des Lebens die Stirn zu bieten.
Finde den oder die Stressauslöser: Wenn du weißt, was genau dich stresst, hast du schon viel gewonnen. Denn dann kannst du Dinge aktiv ändern und verbessern. Steckt die Psyche (Ängste, Traumata, Prägungen, etc.) hinter den Hautausschlägen, ist professionelle Unterstützung im Rahmen einer Psychotherapie die beste Option.
Benutze zur Hautpflege Naturkosmetikprodukte, denn diese hochwertigen Produkte enthalten keine hautreizenden Zusatzstoffe wie künstliche Duft- oder Konservierungsstoffe. Zudem fördern die natürlichen Wirkstoffe, etwa von Aloe Vera (z. B. unser Aloe Vera Gel), Mandelöl, Shea Butter, Avocadoöl oder Kamille ein schönes Hautbild. Manche verbessern die Zellregeneration, andere nähren die Haut mit essenziellen Fettsäuren, Vitaminen oder Mineralien und wieder andere hemmen Entzündungen der Haut.
Vermeide bei fettiger Haut und der Neigung zu Stresspickeln Pflegeprodukte auf Ölbasis. Greife eher zu Produkten auf Wasserbasis.
Wasche deine Haut im Gesicht nicht mit heißem Wasser, denn dadurch verliert die Haut an Feuchtigkeit. Gerade für trockene Haut, wie sie bei einer Neurodermitis oder Schuppenflechte vorliegt, ist dies Gift. Nimm zur täglichen Reinigung stattdessen lauwarmes Wasser.
Ein schöneres Aussehen der Haut kannst du auch mit bestimmten Mikronährstoffen erzielen. So beeinflusst eine vorübergehende Behandlung mit Nahrungsergänzungsmitteln mit Zink, Eisen, Beta-Carotin, Vitamin A, B-Vitaminen (v.a. B3, B6 und Biotin) oder Vitamin C dein Hautbild positiv. Hier ist es aber gut, im Vorfeld den Spiegel im Blut bestimmen zu lassen, denn eine zu hohe Dosierung bestimmter Vitalstoffe (etwa Vitamin A) kann in auch negative Auswirkungen haben.
Hole dir bei starken Hautausschlägen ärztlichen Rat ein. Denn bei einer echten Hauterkrankung wie einer Akne, einer Neurodermitis oder einer Schuppenflechte braucht es meist medizinische Salben oder Cremes (oder sogar Medikamente zum Einnehmen), um den quälenden Juckreiz zu lindern, begleitende Symptome abzumildern oder stark entzündete Hautstellen zu verschließen.