Buddha war ein Meister darin: Gelassenheit. Der Erleuchtete aus Fernost hat es nach langem Üben geschafft, den Stürmen des Lebens mit Ruhe, Gleichmut und innerer Gefasstheit gegenüberzutreten – bewundernswert!
Wenn Du nicht gerade zu den Menschen gehörst, denen stoische Ruhe in die Wiege gelegt wurde – nicht so schlimm. Wir verraten dir hier die besten Tipps, wie du Buddha schon bald Konkurrenz machst und im stressigen Alltag innere Haltung bewahrst – trotz niemals enden wollender To-do-Listen und hyperschnellem Zeitgeist. Oooohm! Zeit, das Geheimnis der inneren Ausgeglichenheit zu lüften.
Gelassenheit – die Kunst der inneren Ruhe
Inhalt im Überblick
1. Was ist Gelassenheit?
Als Gelassenheit bezeichnet man die Fähigkeit, auf Hektik, Probleme, Stress oder Leid gefasst und ruhig zu reagieren. Synonyme von Gelassenheit sind innere Ruhe, Gleichmut oder Selbstbeherrschung.
Gelassene Menschen fallen durch die völlige Abwesenheit von nervösem, unruhigem oder aufgeregtem Verhalten in schwierigen Situationen auf. Angesichts von Stress, Überforderung und Turbo-Geschwindigkeiten im Alltag wirken sie geradezu beunruhigend ruhig – eben wie der berüchtigte Fels in der Brandung. Gelassene Menschen besitzen außerdem die mentale Stärke und emotionale Stabilität, Dinge, die sie nicht verändern können (wie zum Beispiel Schicksalsschläge), anzunehmen und sich nicht (zumindest nicht für längere Zeit) dagegen zu sträuben.
All dies bedeutet nicht, dass gelassene Menschen keine Gefühle hätten. Sie besitzen lediglich die Kraft, ihre Impulse und Gefühle besser zu beherrschen als andere. Dies zeugt von einer stark ausgeprägten Selbstkontrolle.
2. Wie du dich in Gelassenheit und innerer Ruhe üben kannst
Viele Menschen wünschen sich, nicht so schnell aus der Haut zu fahren – doch das ist in stressigen Situationen oft gar nicht so leicht. Doch wir können uns bewusst machen: Wir müssen uns (innerlich oder äußerlich) nicht unbedingt aufregen, wenn der Radfahrer vor uns trödelt oder die Omi an der Supermarktkasse mal wieder ihr halbes Portmonee entleert. Wir verraten dir, wie du es schaffst, in nervigen oder belastenden Situationen ruhig zu bleiben und nicht an die Decke zu gehen.
Natürlich ist das Temperament und damit auch die Fähigkeit gelassen zu bleiben einem Menschen zum großen Teil mitgegeben. Doch lässt sie sich eben auch ein Stück weit trainieren – mit den folgenden Tipps. Für die hitzigen Gemüter unter uns: Das ist leider mit echter Arbeit verbunden.
2.1 Bringe deinen Körper mit Entspannungstechniken zur Ruhe
Um gelassen reagieren zu können, ist es wichtig, dass dein Körper nicht dauerhaft unter Strom steht. Denn sind deine Muskeln straff gespannt, kann dein Geist nicht entspannt reagieren. Erlerne eine Entspannungsmethode wie Yoga, Autogenes Training oder Meditation und führe die Übungen möglichst täglich durch. Denn wenn du regelmäßig übst, wie sich Entspannung und innere Ruhe bei dir körperlich und geistig anfühlen, lernst du, dich auch in stressigen Momenten deines Lebens bewusst in einen entspannten Modus zu versetzen.
Außerdem kannst du mithilfe von Entspannungstechniken lernen, deinen Blick nach innen zu richten und noch mehr zu deinem wahren “Ich” zu finden. Denn bist du nah an deiner “Mitte” und weißt, wer du bist, handelst du mehr nach deinen eigenen Vorstellungen und nicht nach denen von anderen. Das schenkt dir mehr Zufriedenheit und somit eine gute Basis für eine gelassene Grundstimmung.
Mit Atemübungen, die du schnell lernen und dann einfach zwischendurch einbauen kannst, ist es ebenfalls möglich, sich im hektischen Alltag etwas zu entspannen, um bei Stress gelassen reagieren zu können. Dazu bietet sich die sogenannte 4-7-8-Atmung an. Setze dich dazu aufrecht hin und atme vier Sekunden lang durch die Nase (in den Brust- und Bauchraum) ein. Halte den Atem dann sieben Sekunden lang an und atme anschließend acht Sekunden lang durch den leicht geöffneten Mund aus. Wiederhole diese Übung zehnmal. Diese Übung kannst du auch gut just in dem Moment anwenden, in dem du spürst, wie sich ein Gefühl der Wut in dir aufbaut.
2.2 Entspanne Körper und Geist durchregelmäßigen Sport
Sport ist ebenfalls ein tolles Mittel, um Körper, Geist und Seele zu entspannen und dadurch mehr Ruhe und Gelassenheit im Alltag zu erlangen. Ideal ist Ausdauersport, zwei- bis dreimal die Woche für jeweils eine halbe Stunde. Denn Joggen, Radeln und Co. kräftigen nicht nur die Muskeln, sondern sorgen auch für mehr mentale Stärke, die sich in einer größeren Widerstandsfähigkeit gegen Stress und letztlich in einer ausgeprägteren Gelassenheit zeigt. Zugleich baust du durch Sport angestauten Frust ab, wodurch du in stressigen Augenblicken ebenfalls weniger aufbrausend reagierst.
2.3 Gelassen werden mitregelmäßigen Pausen und Naturaufenthalten
Sorge für mehr Gelassenheit in deinem Gemüt, indem du regelmäßig Pausen einlegst. Dazu gehören kleinere Pausen zwischendurch, in denen du vielleicht kurze Spaziergänge in der Natur einbaust, einen Kaffee trinkst oder ein schönes Buch liest.
Wer den ganzen Tag ohne Pause durchschuftet, kann im Alltag unmöglich ruhig und gelassen agieren. Ideal sind auch Aufenthalte in der Natur – denn Naturgeräusche, wie der Gesang von Vögeln oder das Rauschen eines Flusses – lassen uns laut Studien besonders gut entspannen. Achte auch auf genügend Schlaf, denn wer idealerweise acht Stunden schläft, ist besser ausgeruht und hat bei Stress dann auch eine längere Zündschnur.
2.4 Habe Mut zum Unperfekten
Du bist ein:e Perfektionist:in? Dann habe Mut zum Unperfekten. Wer versucht, in Job, Familie und Partnerschaft stets das Allerbeste zu geben, läuft Gefahr, sich zu überfordern und auszubrennen. Und aus einer Überforderung heraus, wird es schwierig, sich angesichts der Hektik in unserem Alltag gelassen und ruhig zu geben. Gestehe dir und anderen Fehler zu, sei nachsichtig und gib dich an verschiedenen Stellen auch mit 80 Prozent Leistung zufrieden. Dann kann sich auch das Gefühl von Gelassenheit einstellen.
2.5 Gelassenheit lernen durch Selbstreflexion
Der römische Philosoph Seneca hat für Menschen, die gelassen werden wollen, einen heißen Tipp: allabendlich das eigene Verhalten zu reflektieren. Dabei fragst du dich einfach, in welcher Situation du gern gelassener reagiert hättest und aufgrund welcher Emotionen du dies nicht geschafft hast. Male dir anschließend aus, wie eine angemessene Reaktion hätte konkret aussehen können. Wenn du diese Selbstreflexion eine Zeit lang übst, kannst du dein eigenes Verhalten aktiv verändern und zu mehr Gelassenheit im Leben finden.
2.6 Halte in der schwierigen Situation kurz inne
Ja, es ist schwer, aber einen Versuch wert: Wenn du merkst, dass deine Zündschnur Feuer gefangen hat und die Bombe wegen der unfreundlichen Bedienung im Restaurant gleich explodiert, halte für einen Moment bewusst inne und atme tief durch. Zähle mit geschlossenen Augen bis zehn und konzentriere dich dabei ganz auf das Zählen.
Die Theorie besagt, dass nach dieser Zeit deine Wut schon etwas abgeflaut ist, was dich in die Lage versetzt, gelassen zu reagieren. Ob dieser Tipp bei dir auch in der Praxis funktioniert, kannst nur du selbst herausfinden. Doch vergiss nicht: Übung macht auch hier den Meister oder die Meisterin.
2.7 Übe Geduld und innere Ruhe regelmäßig im Kleinen
Wenn du zu Ungeduld und Wutausbrüchen neigst, solltest du in stressigen Situationen zunächst keine großen Wunder in Sachen Gelassenheit erwarten. Tipp: Übe zunächst im kleinen Rahmen. Suche dir “kleinere Aufreger” im alltäglichen Leben, etwa das Trödeln deines Kindes oder den laut telefonierenden Mann in der U-Bahn, um dich in Geduld und innerer Ruhe zu trainieren.
Wenn du eine erfolgreiche Strategie gefunden hast, wie du dich in kleinen Stressmomenten “bremsen” kannst (etwa mithilfe der Atemübung), darfst du dich an die größeren Brocken heranwagen. Durch häufiges Üben wirst du früher oder später auch hier lernen, ruhig und gelassen zu bleiben. Tipp: Sei geduldig mit dir, niemand entwickelt über Nacht die stoische Gelassenheit eines Buddhas.
2.8 Eigene Grenzen kennen und schützen lernen
Werden persönliche Grenzen nicht beachtet, fallen Ruhe und Besonnenheit besonders schwer. Unser Tipp: Achte stets darauf, dass deine Grenzen von anderen beachtet werden und dass deine Bedürfnisse nicht (immer oder allzu oft) zu kurz kommen. Und vor allem kommuniziere sie auch anderen gegenüber – vor allem rechtzeitig, ehe du vor Erschöpfung an die Decke gehst.
Du möchtest am Wochenende lieber deine Ruhe haben und nicht zur Party gehen? Dann stehe dazu. Denn ignorierst du deine Bedürfnisse zugunsten anderer (immer wieder), haben Ruhe und Gelassenheit in deinem Leben schlechte Karten. Um den anderen die Nachricht schonend beizubringen, kannst du etwa sagen: “Die Woche war anstrengend, ich brauche etwas Ruhe heute.” Das wird wohl jede:r nachvollziehen können.
2.9 Positive Gedanken stärken Gelassenheit
Think positive! Dies gilt auch, wenn du ein gelassener Mensch werden möchtest. Denn mit vielen positiven Gedanken und einer positiven Grundeinstellung bist du besser gewappnet, um mit den Widrigkeiten des Lebens fertigzuwerden. Wer hingegen überall nur die negativen Seiten sieht, trägt viel Frust, Anspannung und auch Traurigkeit mit sich herum. Das ist keine gute Basis, um ruhig und verständnisvoll auf seine oft turbulente Umwelt zu reagieren.
Positives Denken kann übrigens gelernt werden, etwa mit dieser Achtsamkeitsübung: Schreibe dir jeden Abend drei Dinge auf, die an deinem Tag schön waren. Mit der Zeit lernt dein Gehirn, die positiven Dinge im Leben vermehrt wahrzunehmen und negative Gedanken mehr in den Hintergrund treten zu lassen.
3. Unsere Lieblingssprüche zu Gelassenheit und innerer Ruhe
Natürlich gibt es auch zum Thema Gelassenheit wunderbare Sprüche, über die du bei dieser Gelegenheit gerne einmal nachdenken kannst. Besonders schön finden wir zum Beispiel:
✦ “Gelassenheit nimmt das Leben ernst, aber nicht schwer.” (Ernst Reinhardt)
✦ “Die Gelassenheit ist eine anmutige Form des Selbstbewusstseins.” (Marie von Ebner-Eschenbach)
✦ “Lasse das Verhalten anderer nicht deinen inneren Frieden stören.” (Dalai Lama)
✦ “Gib mir die Gelassenheit, Dinge zu akzeptieren, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.” (Reinhold Niebuhr)
✦ “Das wahre Glück ist die Genügsamkeit.” (Johann Wolfgang von Goethe)
✦ “Lerne ruhig zu bleiben. Nicht alles verdient eine Reaktion.” (Unbekannt)
✦ “Die Wahrheit ist: Du musst da durch. Du hast aber die Wahl, ob du das lächelnd oder jammernd machst.” (Unbekannt)
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