Cellulite loswerden: Was hilft gegen die lästige Orangenhaut?

Cellulite loswerden: Was hilft gegen die lästige Orangenhaut?

Es gibt wohl keine Frau, die sie ausstehen kann: Cellulite oder auch Orangenhaut. Die unschönen Dellen auf der Haut bringen Frauen auf der ganzen Welt zur Weißglut. Einziger Trost: Frau ist nicht allein mit ihrem Kummer. Denn 98 Prozent der Frauen kämpfen mit diesem Problem. Doch du musst Cellulite nicht einfach so hinnehmen. Du kannst aktiv gegen sie vorgehen. Wir geben dir dafür die besten Tipps mit auf den Weg. Du kennst dieses Übel nur vom Hörensagen? Glückwunsch! Dann gehörst Du einer absoluten Minderheit an.

1. Was ist Cellulite?

Als Orangenhaut bezeichnet man ein Hautbild, bei dem sich an der Oberfläche der Haut sichtbare Dellen abzeichnen. Da diese Veränderungen an die Schale einer Orange erinnern, nennt man diese nicht krankhafte Hauterscheinung auch „Orangenhaut“. Besonders häufig kommt sie am Po, am Oberschenkel sowie am Bauch vor. Cellulite betrifft nicht nur Menschen mit Übergewicht. Auch viele schlanke Menschen können von der leidigen Orangenhaut ein Lied singen.

Cellulite Ursache

2. Ursachen von Cellulite

Doch wie entsteht die lästige Orangenhaut eigentlich? Sprich, was ist der Grund dafür, dass Millionen Frauen auf der Welt sich mit diesem unästhetischen Hautbild herumärgern müssen? Denn in der Hauptsache sind es ja Frauen, die es betrifft.

2.1 Die besondere Struktur des Bindegewebes bei der Frau

Es gibt also einen Grund dafür, weshalb fast jede Frau die Orangenhaut kennt und fast jeder Mann davon noch nie etwas gehört hat. Und das ist dieser hier: Bei der Frau ist das Bindegewebe etwas anders strukturiert als beim Mann. Bei der Frau verlaufen die einzelnen Bindegewebsfasern parallel zueinander und stehen senkrecht auf dem Unterhautbereich mit den Fettzellen. Dadurch sind die Fasern flexibel und können sich leicht dehnen, wenn es sein muss. Dies ist ja bei einer Schwangerschaft zum Beispiel auch sinnvoll.

Drücken die Fettzellen der Unterhaut nun verstärkt gegen das darüberliegende Bindegewebe, driften die Fasern auseinander und die Fettzellen gleiten in die Räume zwischen den Fasern. Die sichtbare Konsequenz: Orangenhaut. Beim Mann verlaufen die Fasern hingegen netzförmig, wodurch das Bindegewebe insgesamt fester ist. Fettzellen können sich so nicht zwischen die einzelnen Fasern drängen. Damit ist Männern Cellulite in der Regel völlig unbekannt.

2.2 Ein fortgeschrittenes Alter der Frau

Dass das Älterwerden uns nicht schöner macht, ist ein Fakt, den es zu akzeptieren gilt. Es sei denn, man heißt gerade Sean Connery oder George Clooney. Doch meist wirkt sich auch in Sachen Cellulite das Alter eher negativ aus. Denn wenn der Östrogenspiegel sinkt, nimmt die Dichte der Bindegewebszellen ab. In der Folge heißt das: Das Bindegewebe ist schwächer. Das eröffnet den Fettzellen wieder mehr Spielraum.

2.3 Ein hoher Körperfettanteil

Zwar leiden auch viele schlanke Frauen an der Orangenhaut. Doch je mehr Fettzellen es im Körper gibt, desto mehr können in die Zwischenräume der Bindegewebsfasern drücken und desto ausgeprägter kann die Cellulite letztlich in Erscheinung treten. Übergewicht ist also nicht die Ursache für Orangenhaut, verstärkt sie aber.

2.4 Alkohol und Nikotin begünstigen Cellulite

Wenn du gerne und oft in dein Weinglas blickst, verleiht das der Cellulite Auftrieb. Denn Alkohol fördert leider die Entstehung von Cellulite. Genau wie das Rauchen. Denn Alkohol und Nikotin lagern sich wie andere Toxine im Bindegewebe ab und entziehen dem Körper wichtige Nährstoffe. Zum Beispiel das Kollagen, ein wichtiges Eiweiß, das wir für ein stabiles Bindegewebe brauchen. Beim Nikotin kommt noch hinzu, dass das Toxin die Durchblutung verschlechtert, sodass die Nährstoffversorgung im Körper gedrosselt und auch das Bindegewebe nicht mehr so gut versorgt wird. Die Folge: Es büßt an Festigkeit ein.

2.5 Eine ungesunde Ernährungsweise – Übersäuerung

Auch die Ernährung hat Einfluss auf das Entstehen von Orangenhaut. Eine ungünstige Ernährungsweise mit zu vielen säurebildenden Lebensmitteln überlastet den Organismus. Dann verschiebt sich das Säure-Basen-Gleichgewicht zugunsten der Säuren. Gleichzeitig fehlt es an basischen Mineralstoffen, um diese große Menge an Säuren zu neutralisieren. Im Bindegewebe werden nun eher schädliche Stoffwechselprodukte eingelagert und weniger von den Mineralien wie normalerweise. Denn diese werden sofort benötigt. Es kommt zu einem Nährstoffmangel, der wiederum bewirkt, dass das Bindegewebe schwächer wird und die Haut leichter Dellen wirft. Übrigens: Kaffee, Zucker, Weißmehlprodukte, tierisches Fett sowie Milchprodukte und Alkohol führen die Liste der starken Säurebildner an.

2.6 Bewegungsmangel fördert Cellulite

Du bist nicht wirklich eine Sportskanone? Dann kennst du die unschönen Dellen auf der Haut nur zu gut, oder? Denn bei Bewegungsmangel verstärkt sich eine Orangenhaut. Warum? Weil Nicht-Sportler weniger Muskelmasse haben. Wo weniger Muskelmasse vorliegt, bleibt im Gewebe mehr Raum für die Fettzellen übrig.

2.7 Veranlagung zur Cellulite

Du kannst die Schuld auch einfach von dir weisen: Denn nicht zuletzt entscheiden auch die Gene mit darüber, inwieweit dich dieses kosmetische Problem betrifft. Denn sie bestimmen maßgeblich, ob du eher ein weiches oder festes Bindegewebe hast.

3. Cellulite: Behandlung

Du fragst dich, wie du Cellulite gezielt bekämpfen kannst? Natürlich wäre es schön, wenn es DIE Pille oder DIE Creme gäbe, die die unschönen Dellen dahinschmelzen lassen würde. Gibt es aber nicht. Stattdessen ist ein umfassenderes Maßnahmenpaket nötig, um die Cellulite wenigstens etwas in ihre Schranken zu weisen. Wir verraten dir an dieser Stelle hilfreiche Tipps, mit denen du eine glattere Haut bekommen kannst.

Behandlungsmethoden von Cellulite

3.1 Sport gegen Dellen am Po, Bauch und Oberschenkel

Du möchtest der Cellulite am Po den Kampf ansagen? Dann heißt es: Runter vom Sofa und rein in die Sportschuhe! Alles, was Muskelmasse aufbaut, ist jetzt willkommen. Um Cellulite zu bekämpfen, ist Kraftsport ebenso effektiv wie Ausdauertraining. Wichtig ist nur, dass du am Ball bleibst. Zwei- bis dreimal die Woche ist der ideale Trainingsrhythmus, um Muskeln auf- und Fett abzubauen. Zwei Ruhetage dürfen zwischen deinen Anti-Cellulite-Workouts liegen, damit sich die Muskeln aufbauen können.

Welcher Sport bei Cellulite empfehlenswert ist? Einer, den du magst! Es ist egal, ob du joggst, schwimmst oder Rad fährst. Empfehlenswert ist auch Yoga, da hier viele Dehnübungen praktiziert werden, die nicht nur die Muskeln kräftigen, sondern auch das Bindegewebe straffen. Wenn Du nach konkreten Anti-Cellulite-Übungen suchst, wirst du hier fündig.

3.2 Anti-Cellulite-Leggings

Tipp für den Sport: Wenn du magst, kannst du beim Sport auch mal eine Anti-Cellulite-Leggings überstülpen. Diese Hosen verfügen über genoppte Innenbereiche. Dadurch soll die Haut an den problematischen Stellen massiert werden. Versprechen können wir hier nichts! Aber warum nicht einmal ausprobieren?

3.3 Gesunde Ernährung – für ein straffes Gewebe

3.3.1. Magnesium

Wenn du viel frisches Gemüse, Obst, Nüsse sowie Vollkornprodukte isst, nimmst du viele wertvolle Mineralstoffe wie Magnesium und Kalium zu dir. Gerade Magnesium soll Cellulite entgegenwirken können. Denn es ist an der Kollagensynthese im Körper beteiligt. Ist Magnesium in ausreichender Menge vorhanden, kann im Körper genügend Kollagen gebildet werden. Die Folge: ein strafferes Bindegewebe, weniger unschöne Dellen. Wenn du einen nachgewiesenen Mangel an Magnesium hast, kannst du diesen Mangel prima mit einem hochwertigen und hochdosierten Nahrungsergänzungsmittel ausgleichen (Achtung: Tagesdosis für Frauen von 300 mg sollte nicht überschritten werden).

3.3.2. Basenüberschüssig ernähren

Vermeide in deiner Ernährung auch die großen Säurebildner – oder reduziere sie zumindest. Tierische Produkte, Kaffee, Alkohol, Zucker und Weißmehlprodukte schwächen das Bindegewebe. Es bilden sich zu viele Säuren im Körper, was zur verstärkten Freisetzung von Mineralien aus dem Bindegewebe führt, um diese zu neutralisieren. Die ideale Ernährung ist basenüberschüssig. Sie enthält neben viel Magnesium, Kalium, Kalzium und Natrium – wichtige basische Mineralien, die den Säure-Basenhaushalt im Gleichgewicht halten. Wenn du selbst mit naturbelassenen, frischen Lebensmitteln kochst, kannst du unschöne Cellulite – zumindest ein Stück weit – bekämpfen. Basenreiche Lebensmittel sind zum Beispiel:

  • Keime
  • Kräuter
  • Mandeln, Nüsse
  • Sprossen
  • Obst wie Bananen, Beeren
  • Gemüse (wie Kartoffeln, Blattsalate, Blumenkohl, Bohnen, Erbsen, Gurken, Karotten, Spinat, Tomaten)
  • Pflanzliche Öle
  • Apfelessig

3.4 Übergewicht abbauen

Das Fett muss weg! So lautet die Formel – auch bei Cellulite. Wenn dir überflüssige Pfunde am Bauch oder Oberschenkel zu schaffen machen, versuche, mehr Fettzellen zum Schmelzen zu bringen. Dies gelingt dir durch gezielten Muskelaufbau beim Sport und durch eine fettarme, gesunde Ernährungsweise. Wo mehr Muskeln und weniger Fettzellen sind, kann sich weniger Fett in die Zwischenräume der Fasern schieben.

3.5 Cellulite: Creme

Die meisten Cremes, die versprechen, Cellulite zu bekämpfen, bestehen den Praxistest nicht. Denn eine Creme kann das Bindegewebe in der Regel gar nicht straffer machen. Der Grund: Die Wirkstoffe gelangen nicht bis zum Bindegewebe vor. Laut Studien kann selbst eine teure Anti-Cellulite-Creme nicht wirken. Einziger Hoffnungsschimmer für die Frau: Präparate mit 0,3-prozentigem Retinol (eine Form von Vitamin A). Wenn du diese täglich anwendest, können sie die Dellen laut Studien zumindest abmildern. Dies wird darauf zurückgeführt, dass Retinol die Kollagenbildung im Körper fördert.

3.6 Cellulite: Massage

Auch mit Massagen kannst du versuchen, Cellulite am Po, Bauch oder Oberschenkel zu begegnen. Durch leichtes Zupfen oder sanftes Bearbeiten mit den Fingerknöcheln zweimal täglich können Lymph- und Blutfluss angeregt werden. Überschüssiges Wasser wird leichter abtransportiert. Das kann Dellen in der Haut reduzieren helfen. Hierzu kannst du ein Körperöl mit Jojobaöl, Mandelöl und Zitronenölen verwenden, welches straffend wirkt. Wechselduschen haben die gleiche Wirkung. Sie bewirken eine bessere Durchblutung, wodurch die Haut ebenfalls glatter werden kann. Doch gänzlich beseitigen lässt sich die Cellulite auch mit Massagen nicht.

3.7 Viel trinken gegen Orangenhaut

Bei Cellulite ist es wichtig, viel zu trinken. Etwa 2,5 Liter Wasser und ungesüßter Tee täglich reichen aus, um das Bindegewebe zu stärken. Wasser ist bei Orangenhaut hilfreich, weil es den Körper dabei unterstützt, Schadstoffe aus dem Bindegewebe abzutransportieren. Zudem sorgt es auch für mehr Flüssigkeit in den Kollagenfasern. Dadurch können sich Fettzellen schwerer dazwischen schummeln. Die Folge: Cellulite kann abgemildert werden.

3.8 Nur mäßig sonnenbaden

Wir alle lieben es, wenn die Sonne scheint. Dann genießen wir es, ihre Kraft zu spüren und ihre Energie zu tanken. Doch ausgiebige – also mehrstündige – Sonnenbäder solltest du bei Cellulite bleiben lassen. Abgesehen davon, dass die obere Hautschicht mit zunehmender Zeit empfindlich auf die UV-Strahlung reagiert, nehmen auch die Kollagenfasern des Bindegewebes Schaden. Also, für kurze Zeit kannst du dich gern mit einem Sonnenschutzmittel in die Sonne legen. Doch mehrere Stunden lang, das kann Cellulite verschlechtern.

3.9 Lasertherapie, Fettabsaugen, Kältetherapie: Sind solche Behandlungen sinnvoll?

Eine invasive Behandlung zur Beseitigung von Dellen auf der Haut sollte nicht die erste Maßnahme gegen Cellulite sein. Denn bei einer solchen Behandlung kann es zu unangenehmen Nebenwirkungen kommen. Ehe du dich für eine drastische Methode wie Fettabsaugen, Lasertherapie oder Kältetherapie entscheidest, lautet unser Tipp, dass du es zunächst mit gesunder Ernährung und Sport versuchst. Und wenn du dich dann doch für eine solche Behandlung entscheidest, etwa weil der Leidensdruck zu hoch ist oder du schnell Resultate sehen willst, achte darauf, dass du deine gewählte Behandlung von einem erfahrenen Arzt oder einer erfahrenen Ärztin durchführen lässt.

3.9.1. Lasertherapie

Bei der Lasertherapie wird ein Laser zum Beispiel via Kanüle in die Unterhaut geschoben. Hier zerstört er durch Wärmeeinwirkung überflüssige Fettzellen. Auch soll der Körper dadurch angeregt werden, neues Bindegewebe zu bilden. Es gibt aber auch nicht-invasive Laserbehandlungen. Mögliche Nebenwirkungen der Lasertherapie: Schwellung, Juckreiz und Brennen an der betroffenen Stelle.

3.9.2. Fettabsaugen

Beim Fettabsaugen wird im Rahmen einer OP mithilfe kleiner Kanülen überschüssiges Fett, etwa an Po, Oberschenkeln oder Bauch entfernt. Auch diese Behandlung wird von „Schönheitschirurgen“ oder „Schönheitschirurginnen“ durchgeführt. Mögliche Risiken:  z. B. Narben, Blutungen oder Nervenverletzungen.

3.9.3. Kältetherapie

Mit der Kältetherapie (Kryotherapie) versucht man, Fettzellen zu zerstören, indem der gesamte Körper für eine kurze Zeit mit extremer Kälte (bis zu -160 Grad!) konfrontiert wird. Mögliche Nebenwirkungen: starke Rötung oder Schwellungen. Nichts für herzkranke Menschen.

3.9.4. Stoßwellentherapie

Eine weitere Behandlung – das bislang schonendste Verfahren – bei Cellulite ist die Stoßwellentherapie. Hier wird mit Druckwellen gearbeitet, die bis in die untere Haut vordringen. Dadurch sollen Fettstoffwechsel, Lymphfluss und Durchblutung stimuliert werden. Die Folge: Es entstehen mehr Kollagenfasern, das Bindegewebe wird straffer, die Haut kann sich glätten. Mögliche Nebenwirkungen: blaue Flecken.

4. Lipödem oder Cellulite?

Während Cellulite nur ein kosmetisches Problem ist, ist das ähnlich aussehende Lipödem eine chronische Erkrankung. Dabei kommt es zu einer übermäßigen Vermehrung und Vergrößerung von Fettzellen des Gewebes in der Unterhaut. Maßnahmen wie Diäten oder Sport führen nicht zu einem (nennenswerten) Rückgang der Erkrankung. Anders als bei der Cellulite kommt es dabei zu begleitenden Beschwerden wie der Neigung zu blauen Flecken oder Schmerzen.

Was hilft wirklich? Wir haben 7 typische Mythen, die bei Cellulite helfen sollen genaustens untersucht und geprüft.