Periodenprodukte

Periodenprodukte

Fast jede menstruierende Frau benutzt sie ein Mal pro Monat - Periodenprodukte.

Das Angebot ist vielfältig und reicht von Binden, normalen Tampons, Soft-Tampons, Bio-Tampons, Menstruationsschwämmen über Menstruationstassen (Mooncups) bis hin zu Periodenunterwäsche. Ein aktueller Trend ist sogar, gar keine Periodenprodukte mehr zu benutzen, sondern „free bleeding“ zu praktizieren. Etwas Übung und die Entwicklung eines guten Körpergefühls sind dafür allerdings erforderlich.  

Eine Frau menstruiert etwa 40 Jahre ihres Lebens lang. Die erste Regelblutung (Menarche) tritt im Alter von etwa 11 bis 12 Jahren auf. Die letzte Menstruation (Menopause) findet mit etwa 51 bis 55 Jahren statt. Während dieser Zeit menstruieren Frauen etwa 500 Mal! Das entspricht ca. 2500 Tagen bei einer durchschnittlichen Blutungsdauer von 5 Tagen. Eine ganz schöne Menge, oder?

Wir finden, bei solchen Dimensionen kann man sich schon mal näher mit den besten Periodenprodukten beschäftigen. Deshalb findest du hier die wichtigsten Infos rund um Periodenprodukte. Wie du weißt, liegen uns die Themen Achtsamkeit und Nachhaltigkeit besonders am Herzen, weshalb wir bei der Vorstellung der Menstruationsprodukte stets Faktoren wie Nachhaltigkeit berücksichtigt haben. Wichtige Kriterien sind für uns die Aspekte Wiederverwendbarkeit und Müllvermeidung.  

1. Tampons

Französisch für “Bausch”. Der Klassiker schlechthin besteht aus (Bio-) Baumwolle oder Viskose-Watte und es gibt ihn in vielen verschiedenen Stärken von Mini bis Super. Teilweise enthalten Tampons auch Kunstfasern, um leichter eingeführt werden zu können. Der Tampon wird mit den Fingern oder mit einem Applikator in die Vagina eingeführt und kann über einen Faden, das Rückholbändchen, gegriffen und herausgezogen werden, wenn er vollgesogen ist. Danach kann er unkompliziert im Restmüll entsorgt werden. Wir finden das praktisch, auch für unterwegs, allerdings fällt so jeden Monat eine Menge Verpackungsmüll an. Außerdem wird nicht nur das Blut aufgesaugt, sondern auch schützendes Vaginalsekret. Manche Frauen berichten von einem trockenen Gefühl durch die Verwendung von Tampons oder sogar Pilzinfektionen.

Bio-Baumwolle für Bio-Tampons wird ohne Pestizide angebaut. Bio-Tampons sind frei von Plastik, chlorfrei gebleicht und enthalten keine Chemikalien. Sie sind biologisch abbaubar.

Mittlerweile gibt es auch weitere, neue Ansätze, Tampons aus abbaubaren Alternativen wie Algen herzustellen. Wir sind gespannt, ob sie den Markt erobern werden.

Tampons

2. Binden

Binden können eine Alternative oder eine Ergänzung zum Tampon oder anderen Menstruationsprodukten sein. Es gibt sie ebenfalls in vielen verschiedenen Größen und Stärken, so z.B. auch für die Nacht, oder besonders starke Blutungen. Manche haben zusätzlich Flügel. Oft bestehen sie aus einer Mischung aus Baumwolle und Plastik.

Auch Binden aus Bio-Baumwolle sind im Handel erhältlich.

Untersuchungen, bei denen Binden verschiedener Hersteller aufgeschnitten und die einzelnen Lagen verglichen wurden, ergaben hohe Mengen synthetischer Materialien, was umgerechnet einigen Plastiktüten pro Packung Binden entsprach.

Zugegeben, die Anwendung und Entsorgung ist fach, aber gerade synthetische Binden können auch zu Schwitzen im Intimbereich und Juckreiz führen.

Eine gute Alternative können waschbare Stoffbinden sein. Es gibt sie aus reiner Naturfaser, oder auch in Mix-Materialien. Zu kaufen sind sie in Drogerien, Bioläden oder in Online-Shops. Toll finden wir auch Schnittmuster als Freebies, nach denen Frau ihre eigenen Stoffbinden aus Stoffresten und alten Handtüchern selber nähen kann. Wenn du sie selber nähst, kannst du die Materialien ganz nach deinem Geschmack auswählen und bewusst auf Pestizide oder Kunstfaser verzichten.

Binden eignen sich auch gut als Sicherheit beim Verwenden von anderen Produkten, falls deren Kapazität erreicht ist und damit nichts in der Unterhose landet. Das unangenehme Gefühl „auszulaufen“ hat wahrscheinlich jede Frau schon mal erlebt.

3. Menstruationstasse

Eine unserer persönlichen Favoriten ist die Menstruationstasse, auch Mooncup oder Menstruationskappe genannt. Die erste wurde 1937 entwickelt und bestand damals aus Gummi. Heute besteht deine Menstruationstasse am besten aus medizinischem Silikon.

Manche Produkte bestehen aus TPE (thermoplastisches Elastomer), einem Kunststoff. Medizinisches Silikon wird aus Silizium hergestellt und ist plastikfrei. Kunststoffe enthalten oft Weichmacher, Phtalate und BPA - alles potenziell gesundheitsschädigende Stoffe. Also beim Kauf am besten darauf achten, ob die Menstruationstasse aus Silikon besteht.

Anstelle eines Rückholbändchens besitzt die Tasse einen Ring, oder einen kleinen länglichen Stiel. Meistens kannst du sie bequem mit den Fingern herausholen. Hast du mal Probleme, sie zu entfernen, weil sie zu fest sitzt, gehst du am besten in die Hocke und presst etwas, dadurch bewegt sie sich nach unten und kann besser gefasst werden. Entleert wird sie einfach in die Toilette.

Die Tasse ist wiederverwendbar und wird nach jeder Periodenblutung ausgekocht. Während der Periode reicht die Reinigung mit Wasser und ggf. einer milden Seife.

Menstruationstassen gibt es in verschiedenen Größen. Diese Faktoren können für die Größenwahl relevant sein:

  • Stärke der Blutung: Bei starker Blutung ggf. ein größeres Fassungsvolumen wählen
  • Zustand des Beckenbodens: Nach einer Geburt mit vaginaler Entbindung ist der Beckenboden lockerer, eine größere Tasse kann daher sinnvoll sein
  • Sportliche Aktivitäten: Eine feste Tasse läuft nicht so schnell durch Zusammendrücken aus

Weitere Hilfestellung und Beratung bieten die Hersteller. Bei guter Pflege können sie bis zu 10 Jahre lang halten.

Menstruationstasse

4. Menstruationsschwamm

Ein Menstruationsschwamm kann ebenfalls eine natürliche und nachhaltige Alternative zu Tampons und Einwegbinden darstellen. Allerdings ist er nicht vegan - es handelt sich hierbei um tierische, wirbellose Vielzeller, nicht um eine Pflanze, wie man annehmen könnte.  

Er trägt sich angenehm, trocknet die Vaginalschleimhaut nicht aus und soll auch beim Sport oder Sex nicht zu spüren sein.

Zur Reinigung wird er gründlich ausgespült und dann mit Essigwasser behandelt, er kann allerdings nicht wie eine Menstruationstasse ausgekocht werden. Ein Menstruationsschwamm hält ungefähr zwei Jahre lang.

5. Soft-Tampons

Eine ähnliche Funktionsweise haben Soft-Tampons aus Schaumstoff. Sie sind weich, beim Tragen kaum zu spüren und können auch unkompliziert beim Sex getragen werden, ein deutlicher Vorteil gegenüber Menstruationstassen oder Tampons. Allerdings sind sie Einmalprodukte und müssen alle paar Stunden ausgetauscht und weggeworfen werden. Leider nicht besonders nachhaltig also! Außerdem sind sie ziemlich hochpreisig und kosten bis zu ein Euro pro Stück.

Zum Rückholen verfügt der Soft-Tampon über einen kleinen Einschnitt, der wie eine Lasche fungiert. Und falls das mal nicht so gut klappt, hilft ebenfalls in die Hocke gehen und ein wenig pressen.

6. Periodenunterwäsche

Periodenunterwäsche bzw. period panties sind Unterhosen, die aus mehreren Schichten bestehen und sehr saugfähig sind. Sie ersetzen andere Menstruationsprodukte, oder können als Ergänzung genutzt werden, ähnlich wie Stoff-Binden. Meistens besteht die Saugeinlage aus mehreren Schichten. Das Blut wird aufgesaugt, eine weitere Schicht wirkt antimikrobiell und zur Kleidung hin gibt es eine Schicht, die das Durchbluten verhindern soll.

Nach Benutzung werden sie kalt ausgewaschen und können dann in der Waschmaschine mitgewaschen werden.

Perioden Unterwäsche gibt es in vielen unterschiedlichen Farben und Styles. Sie kann eine nachhaltige Alternative zu anderen Periodenprodukten sein.

Die Unterhosen halten etwa 2 bis 3 Jahre.

7. Free Bleeding

Free Bleeding, das Menstruieren ohne Periodenprodukte, erfreut sich zunehmend immer größerer Beliebtheit. Der Vorteil ist, dass du ohne Tampon, Menstruationstasse & Co durch die Periode kommst und das Blut in regelmäßigen Abständen auf der Toilette willentlich entleerst.
Normalerweise würde das Blut abfließen, wenn sich so viel Blut angesammelt hat, dass das Blut aufgrund des Druckanstiegs schwallartig durch den Muttermund abfließt.

Wenn du das vermeiden möchtest, musst du schneller sein und das Blut ablassen, bevor es zu viel wird. Das kann gerade an stärken Tagen einen sehr regelmäßigen Toilettengang erfordern. Das erfordert einiges Training, soll aber mit weniger Regelschmerzen und einem besseren Körperbewusstsein belohnt werden.

Wenn du mehr über die körperlichen Vorgänge während der Blutungsphase lesen möchtest, schau doch mal hier bei unserem Artikel Menstruationszyklus vorbei.

8. Die „Tamponkrankheit“ - Toxic Shock Syndrom

Das TSS wird auch als Tampon-Krankheit bezeichnet, weil Fälle nach Verwendung saugstarker Tampons, die lange getragen wurden, auftraten.

Das toxische Schock-Syndrom wird durch Bakterien der Familie Staphylokokken verursacht. Sie kommen sehr oft bei gesunden Menschen im Nasen-Rachen-Raum und auch in der Vagina vor. Sie können aber auch durch Wunden oder Infektionen in den Körper gelangen, z.B. durch den (unsachgemäßen) Gebrauch von Periodenprodukten. Einige Stämme können Giftstoffe produzieren und so schwere Symptome verursachen, wenn die betroffene Person noch keine Antikörper dagegen besitzt. Über 90 % aller Erwachsenen verfügen über diese Antikörper. Tampons können viel Magnesium binden und so zu einem magnesiumarmen Milieu führen. In diesem können die Bakterien besonders gut Giftstoffe produzieren. Symptome eines Toxic Shock Syndroms sind zunächst Fieber, Hautausschlag und niedriger Blutdruck. TSS kann zum Multiorganversagen führen und tödlich verlaufen.

Insgesamt tritt das Toxic Shock Syndrom aber sehr selten auf (3 Fälle auf 100.000 Frauen pro Jahr).

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