Menstruatrionszyklus

Menstruationszyklus

Der Menstruationszyklus ist ein großer Teil des Lebens jeder Frau. Zum ersten Mal tritt die Menstruation in der Pubertät mit ungefähr 12 Jahren auf und wird „Menarche“ genannt. Andere Begriffe für die Monatsblutung sind z.B. „Monatsblutung“, „Periode“, „Regelblutung“ oder weniger medizinisch „Erdbeerwoche“. Oft sagt Frau auch einfach: „Ich habe gerade meine Tage!“

Ab der Menarche begleitet uns Frauen die Monatsblutung, bis sie mit etwa 51 Jahren zum letzten Mal auftritt. Diese letzte Periodenblutung wird als Menopause bezeichnet. In den Jahren davor nimmt der Östrogenspiegel langsam ab und der Hormonhaushalt ändert sich. Das sind die „Wechseljahre“. Mit dem Eintritt der Menopause kann eine Frau nicht mehr schwanger werden. Es ist also genau genommen keine Pause, sondern markiert das Ende des gebärfähigen Alters.

Aber wie läuft der Menstruationszyklus genau ab und welche Phasen gibt es?

1. Phasen des Menstruationszyklus

Der Zyklus kann von Frau zu Frau unterschiedlich lang sein, als normale Länge gilt eine Dauer zwischen 25 und 31 Tagen. Dabei wird von einem Modellzyklus von 28 Tagen +/- 3 Tagen ausgegangen, den jedoch nicht unbedingt alle Frauen haben. Meistens stellt eine Abweichung von den 28 Tagen aber kein medizinisches Problem dar.

Der weibliche Zyklus ist von periodischen Hormonveränderungen geprägt, die auf der Ebene der Eierstöcke, der Gebärmutter und der Hirnanhangdrüse stattfinden.

Die Gebärmutterschleimhaut wird zunächst aufgebaut und im Eierstock reifen Eizellen heran. Im Normalfall kommt es dann zur Zyklusmitte zum Eisprung, das Ei wird über den Eileiter in die Gebärmutter transportiert.

Tritt keine Schwangerschaft ein, reagiert der hormonelle Steuerungskreis und die aufgebaute Schleimhaut und die nicht befruchtete Eizelle werden abgestoßen und die Menstruationsblutung tritt ein.

Die Eizellen sind schon bei Geburt in den Eierstöcken angelegt. Etwa 400.000 Eizellen reifen mit Eintritt der Pubertät nach und nach heran.

Um es ein wenig zu vereinfachen zu machen, erklären wir hier den weiblichen Zyklus an einem Modellzyklus von 28 Tagen.

Phasen des Menstruationszyklus

1.1 Follikelphase

In dieser Phase wird zunächst die alte Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und die Menstruation setzt ein. Anschließend geht es um die gezielte Förderung und Reifung der nächsten Eizelle für den anstehenden Eisprung zur Zyklusmitte hin.

1.1.1 Desquamationsphase: 1. bis 4. Zyklustag

Der Menstruationszyklus beginnt rechnerisch mit dem ersten Tag der Regelblutung.

Die alte Gebärmutterschleimhaut abgestoßen und der Körper durch die Monatsblutung gereinigt. Die Blutung hält meist 3 bis 7 Tage lang an.

1.1.2 Proliferationsphase: 5. bis 14. Zyklustag

Nach dem Ende der Blutung wird Östrogen im Eierstock gebildet und der steigende Spiegel sorgt dafür, dass die Schleimhaut neu aufgebaut wird (Proliferationsphase) und die Eizellen heranreifen.

Das Sexualhormon FSH (Follikelstimulierendes Hormon), welches in der Hirnanhangdrüse (Hypophyse) gebildet wird, fördert die Reifung neuer Eizellen in den beiden Eierstöcken (Ovarien).

Die Eizellen sind von einem schützenden Zellverband umgeben und bilden mit diesem den Follikel, das Eibläschen. Auch Progesteron ist hierbei an der Reifung beteiligt.

Es wachsen etwa 5 bis 15 Follikel heran, aber normalerweise reift nur ein einziger Follikel aus, er wird als dominanter Follikel, Graaf-Follikel bezeichnet. Ob dies im rechten oder linken Eierstock stattfindet, ist zufällig. Die übrigen heranwachsenden Follikel gehen dann ein und werden abgebaut.

Der Graaf-Follikel produziert große Mengen an Östrogen und signalisiert damit der Hirnanhangdrüse (Hypophyse), dass er sprungbereit ist.

Die Hypophyse reagiert daraufhin mit der Ausschüttung von Luteinisierendem Hormon (LH) und löst damit den Eisprung aus.

1.2 Der Eisprung (Ovulation)

Der Eisprung wird medizinisch Ovulation genannt und wird genau genommen meistens nicht als eigene Phase gesehen, sondern stellt den Übergang von der Follikelphase zur Lutealphase dar.

Die Eizelle springt und wird dabei vom Eileiter aufgefangen, der seinen Trichter schützend über den Eierstock stülpt. Die Hülle der Eizelle bleibt im Eierstock und wandelt sich zum Gelbkörper um.

Die Eizelle selbst wird dann von dort in die Gebärmutter transportiert, dies dauert etwa 4 Tage. Eventuell hat eine Befruchtung durch Spermien stattgefunden, dann findet die Verschmelzung von Spermium und Eizelle statt und die Zellteilung beginnt. Ab diesem Zeitpunkt wird von einem Embryo gesprochen. Er nistet sich ca. 1 Woche nach Befruchtung in der Gebärmutter ein. Falls keine Schwangerschaft stattfindet, stirbt die Eizelle ab.

Manche Frauen spüren um den Eisprung herum den „Mittelschmerz“, ein Ziehen im Unterleib zur Mitte des Zyklus hin. Meistens korreliert er aber nicht genau mit dem Zeitpunkt des Eisprungs, sondern tritt vermutlich 24 bis 36 Stunden davor auf und ist somit ein ungenaues Anzeichen für den tatsächlichen Eisprung. Vermutlich wird der Schmerz durch den Anstieg des Luteinisierenden Hormons LH ausgelöst.

1.3 Lutealphase

In der Lutealphase wird die Gebärmutterschleimhaut aufgebaut und weitere Vorbereitungen für eine Schwangerschaft getroffen, es wird viel Progesteron gebildet. Bleibt diese aus, fällt zum Ende der Phase der Progesteronspiegel ab und die aufgebaute Schleimhaut stirbt ab - das Ergebnis ist die nächste Periodenblutung.

1.3.1 Sekretionsphase: 15. bis 24. Zyklustag

Die Überreste des Follikels, der Gelbkörper, produziert nun Progesteron unter dem Einfluss des luteinisierenden Hormons (LH).

Die Gebärmutterschleimhaut baut sich weiter bis zum Maximum auf, es bilden sich Gefäße, und Drüsen produzieren nährstoffhaltiges Sekret. Kurzum - die Gebärmutter ist ca. 1 Woche nach dem Eisprung auf die mögliche Einnistung einer befruchteten Eizelle bestens vorbereitet.

1.3.2 Ischämische Phase: 25. bis 28. Zyklustag

Ist keine Schwangerschaft eingetreten, bildet sich der Gelbkörper zurück und hört auf, Progesteron zu produzieren. Die Gefäße der Gebärmutterschleimhaut werden durch Kontraktionen verengt, sie werden nicht mehr durchblutet, dies nennt man Ischämie (Minderdurchblutung).
Die Schleimhaut wird abgestoßen und die Menstruation setzt ein. Der nächste Zyklus beginnt!

2. In welcher Zyklusphase bin ich gerade?

Am einfachsten und sichersten weißt du es am ersten Tag deiner Periode, denn dieser Tag wird ja als Tag 1 des Monatszyklus definiert und ab hier wird gezählt. Vielleicht kennst du auch die Frage deiner Frauenarztpraxis, wenn du einen Termin vereinbaren möchtest: „Wann war der erste Tag Ihrer letzten Monatsblutung?” Denn für eine gynäkologische Untersuchung ist es eher unpraktisch, wenn du gerade menstruierst.

Dein Körper gibt dir noch weitere Hinweise darauf, in welcher Phase des Zyklus du dich gerade befindest. Mit ein wenig Übung und einigen Tipps kannst du dich und deinen Körper gut kennenlernen. Wenn du dann noch einen Zykluskalender führst und deine Basaltemperatur misst, kannst du deine Zyklusphasen und den Zeitpunkt des Eisprungs gut einschätzen lernen.

2.1 Beurteilung des Zervixschleim

Für die Bestimmung der Zyklusphase ist der Zervixschleim von großer Bedeutung. Er verändert sich im Verlauf des Zyklus. Am Anfang ist er trüb bis gelblich und fühlt sich zäh an, zum Eisprung hin wird er durchsichtiger und auch die Konsistenz ändert sich deutlich. Er wird flüssiger und man sagt, dass er „spinnbar“ ist und „Fäden zieht“. Um das zu testen, gehst du folgendermaßen vor:

Zunächst davor gründlich die Hände waschen, um keine Infektion auszulösen. Dann gehst du am besten in die Hocke und versuchst dann mit zwei Fingern etwas Schleim vor dem Muttermund zu fassen

  • Ziehe die Finger anschließend heraus und prüfe den Schleim zwischen Daumen und Zeigefinger
  • Kannst du ihn bis auf Fingerlänge auseinanderziehen? Dann hast du vermutlich deinen Eisprung!
  • Nach dem Eisprung wird der Zervixschleim wieder deutlich fester und trüber, die Menge nimmt ab

2.2 Muttermund tasten

Eine weitere Möglichkeit ist es, den Muttermund selbst zu ertasten und zu beurteilen. Nach der Periode ist er geschlossen und fühlt sich wie ein kleiner, fester Knubbel an.

  • An den unfruchtbaren Tagen steht er tief, ist fest und geschlossen
  • An den fruchtbaren Tagen steht er hoch, ist weicher und geöffnet.

Faszinierend, seinen Körper so kennenzulernen zu können, oder? Ganz einfach ist das nicht, aber mit etwas Übung lernst du deinen Körper besser kennen und es wird dir leichter fallen.

Wenn du es noch genauer wissen willst, kommt jetzt noch die Basaltemperatur ins Spiel! Zusammen mit der Beurteilung Qualität des Zervixschleims kann so der Eisprung einer Frau relativ gut bestimmt werden.

Dies nennt sich die „symptothermale Methode“, zusammengesetzt aus Symptomen und Temperatur.

2.3 Messung der Basaltemperatur

In der 1. Hälfte des Zyklus, also zwischen Menstruation und Eisprung liegt deine Körpertemperatur wahrscheinlich im Bereich von 36,5° C. Mit dem Eisprung steigt die Temperatur um 0,2° bis 0,5° Celsius an und bleibt bis zum Einsetzen der nächsten Blutung auf diesem Niveau.

Die Basaltemperatur unterscheidet sich natürlich von Mensch zu Mensch. Deswegen sollte sie täglich auf möglichst standardisierte Art und Weise mit einem Basalthermometer für den vaginalen Gebrauch ermittelt werden.

  • Nach dem Aufwachen und vorm Aufstehen möglichst immer um dieselbe Zeit  
  • Stress, ein unregelmäßiger Schlafrhythmus, Alkohol und Erkrankungen können die Temperatur so beeinflussen, dass die Messung nicht mehr aussagekräftig ist

Um das Ganze zu erleichtern, gibt es Zykluscomputer bzw. Apps, in denen die Werte der Basaltemperatur (und die Qualität des Zervixschleims) eingetragen und dann die fruchtbaren Tage grafisch angezeigt werden. In vielen Apps können auch zusätzliche Informationen eingetragen werden, z.B. zu Stimmung, Ernährung, Heißhunger oder sportlichen Aktivitäten.

3. Natürliche Empfängnisverhütung

Viele Paare nutzen diese Methoden zur Empfängnisverhütung oder zur natürlichen Familienplanung.

Geht es um die Vermeidung einer Schwangerschaft, sollte natürlich bedacht werden, dass an den fruchtbaren Tagen ein Verhütungsmittel verwendet werden muss. Diese Methode zur Schwangerschaftsverhütung mit einem Pearl-Index von 2 bis 5 bewertet, wenn mit Kondom oder Diaphragma verhütet wird.

Der Pearl-Index gibt an, wie viele von 100 Frauen mit der jeweiligen Methode schwanger werden. In dem Fall der symptothermalen Methode mit Verhütung um den Eisprung herum wären es zwei bis fünf.

4. Wann kann ich schwanger werden?

Schwanger werden kannst du nur während eines engen Zeitfensters, nämlich um den Eisprung herum. Die Eizelle kann nach dem Eisprung 24 Stunden lang befruchtet werden. Spermien können bis zu 5 Tage in den Geschlechtsorganen der Frau überleben. Die Befruchtung findet im Eileiter statt und die Spermien müssen erstmal über die Gebärmutter hingelangen. Dies dauert mindestens ein paar Stunden! Sie bewegen sich im Idealfall mit einer Geschwindigkeit von 4 mm/Minute.

Man spricht daher von einem „fertilen Fenster“ von 6 Tagen, in welchem man die Befruchtungszeit der Eizelle und die Überlebensdauer der Spermien berücksichtigt.

5. Beschwerden während des Menstruationszyklus

Falls du Regelschmerzen hast, oder andere Beschwerden in Zusammenhang mit deinen Zyklusphasen auftreten, schau doch mal in unseren Artikel „Regelschmerzen“.

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