Besenreiser, das sind doch diese kleinen dünnen unschönen Äderchen, die sich bei vor allem an den Beinen zeigen?
Aber was genau sind Besenreiser eigentlich? Woran erkennt man sie, wie kann man ihnen vorbeugen und was sind die Möglichkeiten zur Entfernung? Wir haben hier die besten Tipps für dich zusammengetragen, damit schönen Beinen nichts mehr im Wege steht.
1. Was sind Besenreiser?
Bei Besenreisern handelt es sich um Erweiterungen von kleinen Hautvenen, die sich netzförmig ausbreiten. Es handelt sich dabei um eine Sonderform von Krampfadern (Varizen). Sie werden daher auch „Mikro-Varizen” oder „ Mini-Krampfadern” genannt.
Umgangssprachlich werden sie als Besenreiser bezeichnet, da ihre Form den traditionellen Reisigbesen ähnelt. Diese bestehen meist aus Reisig, dünnen Birkenzweigen oder Weidenästen, die zusammengebunden werden.
Varizen entstehen, wenn sich zu viel Blut in den Venen staut und die Venenklappen beeinträchtigt werden. Dadurch verlieren die Wände an Elastizität und weiten sich, das Blut sammelt sich darin und die Gefäße zeigen sich auf der Haut.
Mikro-Varizen sind in der Regel harmlos, können aber optisch als störend empfunden werden.
2. Was ist die Ursache für Besenreiser?
Verschiedene Ursachen können dazu führen, dass sich Besenreiser bilden und als rötlich-blaue Verästelungen auf der Haut zeigen.
Es gibt eine familiäre Veranlagung zu Besenreisern, aber auch verschiedene andere Umstände können die Entstehung fördern. Dazu gehören z.B.
- Bluthochdruck
- Bewegungsmangel
- Übergewicht
- überwiegend sitzende oder stehende Tätigkeiten
- die Einnahme der Antibabypille
- Schwangerschaft
- Alkohol und Nikotin
- Diese Risikofaktoren können dazu führen, dass sich vermehrt Blut in den Venen staut, oder hormonelle Prozesse das Bindegewebe und die Gefäßstrukturen lockern, z.B.in der Schwangerschaft. Alkohol und Nikotin wirken schädigend auf Gefäße und erhöhen so die Wahrscheinlichkeit für das Entstehen von Besenreisern und größeren Varizen.
Frauen sind insgesamt etwas häufiger betroffen als Männer.
3. Wie machen sich Besenreiser bemerkbar?
Die unschönen rötlich-blauen Verästelungen liegen in der oberen Hautschicht und sind deshalb gut sichtbar. Vor allem an den Oberschenkeln und der Innenseite der Unterschenkel in Knöchelhöhe kommen sie oft vor. Sie können aber auch am übrigen Körper auftreten. Im Gesicht werden sie als Teleangiektasien bezeichnet.
Sind sie klein, ist die Farbe eher hellrot, größere Äderchen sehen oft wie rötlich-bläuliche Gefäßbäumchen aus. Abgesehen von dem störenden optischen Erscheinungsbild verursachen Besenreiser meist keine Symptome.
Manchmal können sie jedoch Symptome für ein Krampfaderleiden größerer, tiefer gelegener Venen sein. Deshalb sollte vor allem bei Symptomen wie Schweregefühl in den Beinen, Spannungsgefühl, Schmerzen oder geschwollenen Beinen eine Untersuchung in einer phlebologischen Facharztpraxis erfolgen, um die Ursache herauszufinden.
Mit einer schmerzlosen Ultraschalluntersuchung kann dort das oberflächliche und tiefe Beinvenensystem untersucht und eventuelle größere Krampfadern festgestellt werden.
4. Was kann man gegen Besenreiser tun?
Die gute Nachricht ist zunächst: Besenreiser sind ungefährlich und müssen nicht unbedingt behandelt werden, wenn nicht zusätzlich eine Erkrankung größerer Venen vorliegt.
Auch wenn sie harmlos sind, können sie ein kosmetisches Problem darstellen. Fühlst du dich nicht wohl in deiner Haut, gibt es verschiedene Methoden, um sie zu kaschieren, oder loszuwerden.
Die einfachste Methode ist es, sie zunächst einfach mit Make-Up abzudecken, wenn man Bein(e) zeigen möchte. Es gibt spezielles Camouflage-Make-Up mit hoher Deckkraft, welches oft auch wasserfest ist.
Willst du die Besenreiser jedoch dauerhaft loswerden, gibt es einige etablierte medizinische Verfahren zur Entfernung: Vor allem die Verödung und die Lasertherapie sind mittlerweile Standardverfahren.
Aber auch mit einer IPL-Blitzlampe lassen sich Besenreiser entfernen.
Alle Verfahren können ambulant in einer Arztpraxis mit der Spezialisierung auf Venenheilkunde (Phlebologie) durchgeführt werden.
4.1 Besenreiser veröden
Die klassische Behandlung wird als „Verödung” oder „Sklerosierung” bezeichnet. Dabei wird ein flüssiger Stoff oder ein Mikroschaum in die betroffenen Gefäße gespritzt, um sie zu entfernen. Dadurch kommt es in der Venenwand zu einer Entzündungsreaktion mit Verklebung, so dass kein Blut mehr darin fließen kann.
Der Körper baut die Überreste der kleinen Krampfadern innerhalb weniger Wochen ab, die Gefäßzeichnung verblasst und verschwindet schließlich, bis sie nicht mehr sichtbar ist.
Der Prozess wird durch einen Kompressionsverband und das vorübergehende Tragen von Kompressionsstrümpfen für einige Zeit unterstützt.
Diese Form der Besenreiser-Behandlung ist schmerzlos und nebenwirkungsarm. Vorübergehend kann ein Bluterguss, eine Verfärbung oder eine Reizung der Haut auftreten.
Meistens sind mehrere Sitzungen notwendig, um die Besenreiser vollständig zu entfernen.
4.2 Besenreiser mit Laser behandeln
Bei dünnen, kleinen Gefäßen bietet sich eine Lasertherapie mit einem sogenannten Nd:YAG-Laser besonders an. Durch den Laserlicht-Impuls wird das Blut in den Venen stark erhitzt und das Gefäß verkocht. Es verklebt und schrumpft und wird ebenfalls innerhalb von einigen Wochen abgebaut. Während der Laserbehandlung wird die Haut gekühlt, so dass die Prozedur schmerzarm ist. Es können vorübergehend Schwellungen oder Verfärbungen auftreten.
Nach der Laserbehandlung müssen meist keine Kompressionsstrümpfe getragen werden, sie können aber unterstützend wirken.
Manchmal werden Laserverfahren und Verödung oder IPL als Methode kombiniert, um bessere Ergebnisse zu erzielen.
Die Krankenkassen tragen in der Regel weder die Kosten für eine Verödung noch für die
Lasertherapie oder IPL, da Besenreiser meistens nur ein kosmetisch-ästhetisches Problem darstellen. Eventuell muss während der Behandlungen für einige Zeit auf Sonnenbaden und Saunagänge verzichtet werden.
Welches Verfahren sich im Einzelfall anbietet, um die Mini-Krampfadern zu entfernen, muss individuell mit den behandelnden Ärzt:innen besprochen werden. In einigen Fällen treten nach einer Behandlung erneut sichtbare Besenreiser auf und müssen dann nachbehandelt werden.
4.3 Besenreiser mit IPL behandeln
Auch mittels IPL („intense pulsed light”) einer „Blitzlampe” können Besenreiser entfernt werden.
Wie bei der Laserbehandlung wird die Energie im Blutgefäß in Wärme umgewandelt und das Gefäß verklebt. Der Unterschied zwischen Laser und IPL besteht übrigens darin, dass beim Laser eine einzige Wellenlänge zum Einsatz kommt, während IPL mit einem breiteren Lichtspektrum arbeitet. So kann beim IPL eine größere Fläche bearbeitet werden.
Wie beim Lasern kann es zu Rötungen und Schwellungen kommen.
4.4 Behandlung von Krampfadern
Auch größere Krampfadern können die Ursache für Besenreiser sein. Durch die Behandlung der Krampfadern verschwinden diese dann aber übrigens gleich mit.
Sind Krampfadern zu groß für eine Verödung oder Lasertherapie, können sie operativ entfernt werden. Dabei wird die Vene durchtrennt und herausgezogen, dies nennt sich „Venenstripping”. Auch hier wird hinterher vorübergehend ein Kompressionsverband angelegt und für einige Zeit lang Kompressionsstrümpfe getragen.
Bestehen jedoch gleichzeitig Venenerkrankungen mit größeren, tiefer liegenden Krampfadern, werden die Kosten dafür in der Regel übernommen.
Krampfadern müssen auch nicht zwangsläufig operiert werden. In vielen Fällen genügt es, medizinische Kompressionsstrümpfe mit einem definierten Druck zu tragen. Dadurch werden sie allerdings nicht geheilt.
5. Besenreisern vorbeugen
Es gibt einiges, was man selbst für die Gesundheit seiner Venen tun kann, damit Besenreiser oder Krampfadern gar nicht erst entstehen, oder sich nicht verschlimmern.
Besonders wirksam zur Stärkung der Venen sind Elemente aus der Naturheilkunde. Mit der bekannten Kneipp-Therapie wie Wechselduschen, Wassergüsse an Unter- und Oberschenkel und Wassertreten kann man Venenschwäche vorbeugen. Die Wasseranwendungen fördern die Elastizität der Gefäßwände, stärken das Bindegewebe und regen die Durchblutung an. Dies kann helfen, Besenreiser zu verhindern.
Regelmäßige Massagen z.B. mit einem Luffa-Schwamm verstärken diesen Effekt.
5.1 Bewegung
Ganz wichtig ist ein ausreichendes Maß an Bewegung, denn durch einseitiges Sitzen oder Stehen staut sich das Blut immer wieder in den Venen. Die Gefäßwände werden strapaziert, dehnen sich aufgrund des Drucks aus und verursachen so vermehrt Krampfadern und Besenreiser.
Am besten eignen sich Sportarten, wo die sogenannte „Wadenpumpe” aktiviert wird. Durch die Anspannung der Wadenmuskulatur werden die Venen „ausgepresst”. Die Muskelpumpe funktioniert aber nur, wenn die Muskeln aktiv eingesetzt werden.
Beim Laufen, Wandern, Fahrradfahren, Schwimmen, Treppensteigen und Nordic Walking sorgt das Auftreten dafür, dass sich die Muskeln der Füße und Beine anspannen und das Blut aus den Beinen zurück zum Herzen gepumpt wird.
Bei langem Sitzen oder Stehen kann es zu Blutstau kommen, außerdem kann Wasser aus dem Blut ins Gewebe übertreten, das ist die Ursache für geschwollene Füßen, Knöchel oder Unterschenkel.
Durch Bewegung kann auch Übergewicht reduziert und damit der Blutfluss der Beine verbessert werden
5.1.1 Venenübungen
Hier sind unsere 5 Tipps mit einfachen Venenübungen für zwischendurch:
- abwechselnd die Zehen oder die Fersen anheben und wieder auf dem Boden absetzen
- Mit den Zehen einen imaginären Kugelschreiber vom Boden aufheben
- Mit angewinkelten Beinen in der Luft Fahrradfahren, geht auch gut im Liegen
- Abwechselnd auf den Zehenspitzen und den Fersen eine Runde durchs Zimmer laufen
- Zwischendurch bei längerem Sitzen oder Stehen einfach mal die Beine hochlegen, das entlastet die Venen.
5.2 Aktivstrümpfe
Falls du doch mal längere Zeit sitzen oder stehen musst: Aktivstrümpfe oder stärker wirkende Kompressionsstrümpfe haben ein festes elastisches Gewebe und üben Druck auf die Venen aus, so dass der Blutrückstrom zum Herzen unterstützt wird. Sie können bei einseitiger, sitzender oder stehender, Tätigkeit sinnvoll sein und Venenschwäche vorbeugen.
Strümpfe für venengesunde Menschen gibt es frei verkäuflich in Apotheken oder Sanitätshäusern, bei Venenerkrankungen größerer Gefäße können medizinische Kompressionsstrümpfe mit stärkerer Kompression ärztlich verschrieben werden.
5.3 Gesunde Schuhe
Beim Tragen von flachen Schuhen mit gutem Fußbett wird die Wadenmuskulatur optimal unterstützt, Absatzschuhe können diesen Mechanismus leider nicht aktivieren. Der Grund dafür ist, dass sie den natürlichen Abrollvorgang des Fußes einschränken und bei regelmäßigem, längerem Tragen bedauerlicherweise die Entstehung von Krampfadern und Besenreisern fördern.
5.4 Hausmittel und Naturheilkunde
Rosskastanie ist ein bewährtes und in Studien erprobtes Mittel bei Venenleiden. Zum Einreiben gibt es Salben und kühlende Gels mit dem Wirkstoff Aescin zur äußerlichen Anwendung. Rosskastanie führt zu einer Stärkung der Zellwände und Verbesserung des Blutflusses und kann so Venenschwäche vorbeugen und behandeln.
Auch rotes Weinlaub soll eine ähnliche Wirkung haben und Wassereinlagerungen vermeiden.
Apfelessig, ein unverzichtbares Hausmittel für viele Anwendungen rund um Beauty und Gesundheit. Getränkte Kompressen, für einige Wochen auf die betroffenen Stellen aufgelegt, sollen gegen Besenreiser helfen, den Abfluss aus den Venen verstärken und entzündungshemmend wirken.
5.5 Ernährung
Mit Ernährung lassen sich viele gesundheitsfördernde Effekte erzielen, das gilt natürlich auch für die Venengesundheit.
Eine vollwertige Ernährung mit ausreichend Obst und Gemüse, gesunden Fetten, wenig raffiniertem Zucker und tierische Produkte entlastet den Stoffwechsel und ist figurfreundlich, was auch dem Bindegewebe und damit den Venen zugutekommt.
1,5- 2 Liter Flüssigkeit (stilles Wasser, ungesüßte Kräutertees) halten das Blut dünn und sorgen so für eine gute Blutzirkulation.
Basilikum hat einen hohen Vitamin-K-Gehalt und soll verschiedene positive Effekte auf die Gefäßgesundheit haben. Wie wäre es also mit einer Basilikum-Pflanze in der Küche, von der man täglich ein paar Blätter naschen kann?