Aloe Vera: Wirkung, Anwendung, Darreichungsformen

Aloe Vera: Wirkung, Anwendung, Darreichungsformen

Von außen stachelig, von innen samtweich – so präsentiert sie sich uns: die Aloe Vera Pflanze. Ihr schroffes Erscheinungsbild lässt nicht vermuten, dass es sich hier um eine der bedeutendsten Heilpflanzen der Erde handelt. Seit Jahrtausenden weiß man um die geheimnisvollen Heilkräfte ihres gallertartigen Marks, dem Aloe Vera Gel. Erst behandelten die Ägypter damit ihre Verletzungen, dann folgten die Griechen und schließlich trugen es die japanischen Samurai-Krieger auf den Körper auf – vorbeugend, da sie glaubten, so Verletzungen im Kampf besser widerstehen zu können. Der Triumphzug setzte sich weiter fort. Aus Fernost kehrte die Aloe Vera als Heilpflanze zurück nach Europa, wurde hier wieder populär und später durch die Spanier auch nach Lateinamerika getragen.

Uns hat interessiert, was die Heilpflanze so besonders macht. Woher kommen ihre sagenumwobenen Heilkräfte? Welche Wirkungen entfaltet die Aloe und bei welchen Leiden macht man sich diese zunutze? Eines vorab: Die Aloe Vera löst nicht umsonst überall Begeisterungswellen aus.

Inhalt im Überblick

1. Was ist Aloe Vera?

Die Echte Aloe Vera sieht aus wie ein Kaktus, ist aber keiner. Was die beiden Pflanzen jedoch verbindet, ist, dass sie zu den Sukkulenten gehören. Das sind Pflanzen mit Strukturen im Inneren, die für längere Zeit Wasser speichern können. Damit trotzen sie problemlos längeren Trockenzeiten. Wegen dieser Besonderheit und aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit der Lilie wurde ihr wohl auch der poetische Name Wüstenlilie verliehen. Doch trägt sie nicht nur einen klangvollen Namen. Auch die Fähigkeiten der von der arabischen Halbinsel stammenden Aloe Vera Pflanze sind erstaunlich. So kann das robuste Grasbaumgewächs seine Wunden, die zum Beispiel von einem Schnitt herrühren, selbst heilen. Das gelingt der Aloe mithilfe ihres Gels.

2. Aloe Vera Gel

Das Aloe Vera Gel befindet sich im Herzen der Pflanze. Nach außen hin wird es von der stabilen Rinde und den äußeren Blattschichten geschützt. Das Gel, also die heilsame Gallertmasse aus Mehrfachzucker, kannst du direkt aus dem längs aufgeschnittenen Blatt herausschälen und pur verwenden. Wenn du hingegen ein fertiges Aloe Vera-Produkt kaufst, ist das natürliche Gel noch verarbeitet worden. Man hat ihm vielleicht weitere Stoffe zugesetzt. Zumindest wurde es in der einen oder anderen Form haltbar gemacht. Denn das frisch entnommene Gel der Aloe Vera Pflanze würde sich nicht lange halten.

Das Gel hat einen bitteren Geschmack, weshalb es nicht besonders lecker ist. Aber: Dies kannst du auch positiv sehen. Schließlich ist dies ein Indiz dafür, dass nicht mit Zucker oder sonstigen künstlichen Aromastoffen nachgeholfen wurde. Trotz seines nicht sonderlich schmackhaften Aromas ist das Gel der Aloe Vera Pflanze gut verträglich.

Aloe Vera Pflanze Aloe Vera Pflanze

3. Aloe Vera Saft

Der Aloe Vera Saft wird aus den äußeren Blattschichten gewonnen. Dem gelben Saft werden ebenfalls viele Heilwirkungen zugeschrieben. Da der pflanzeneigene Saft die leicht giftige Substanz Aloin enthält, solltest du diesen nicht selbst aus den Blättern gewinnen. Um dennoch vom Saft zu profitieren, greife hier auf fertige Produkte aus dem Handel zurück. Denn bei ihnen wurde das Aloin durch einen Filterungsprozess entfernt. Damit gehst du auf Nummer sicher und erlebst keine abführenden Überraschungen.  

In früheren Zeiten, als man noch nicht wusste, dass Aloin gesundheitsschädlich ist, hat man die stark abführende Wirkung des Aloins genutzt, um Menschen mit Verstopfung zu helfen. Heute verwendet man bei Darmträgheit andere Substanzen, sodass Aloin in der Heilkunde keine Rolle mehr spielt.

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4. Wirkung - die heilsamen Eigenschaften der Aloe Vera

Aloe Vera hat sich durch die Jahrtausende in der Volksmedizin bewährt. Zwar sind viele der Wirkungen noch nicht wissenschaftlich bestätigt. Dennoch hat die Erfahrungsmedizin gezeigt, dass die Aloe:

✦ kühlend

✦ reizlindernd

✦ schmerzlindernd

✦ abschwellend

✦ entzündungshemmend

✦ regenerierend

✦ feuchtigkeitsspendend

✦ antimikrobiell (antiviral, antibakteriell, pilzabtötend)

✦ immunstärkend

✦ entgiftend

wirkt.

5. Inhaltsstoffe - Was ist das Geheimnis der Aloe Vera?

Neben einer Reihe von Vitaminen, Mineralien, Enzymen und wertvollen Aminosäuren ist es vor allem ein Stoff, der für viele Heilwirkungen der Aloe Pflanze verantwortlich gemacht wird: das Acemannan. Dieses langkettige Zuckermolekül (Mucopolysaccharid) bildet der Körper bis ins Jugendalter selbstständig. Danach ist der Mensch darauf angewiesen, es regelmäßig über Lebensmittel aufzunehmen. Acemannan ist zu einem großen Teil für die antientzündliche, antimikrobielle und immunstimulierende Wirkung der Aloe verantwortlich.

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6. Anwendung

Auch wenn wissenschaftliche Studien ihre mannigfaltigen Wirkungen noch nicht bestätigt haben: Wir vertrauen auf die Heilkraft der Aloe Vera, die seit Tausenden von Jahren in der Erfahrungsmedizin überzeugt. Deshalb ist die Heilpflanze auch Zutat vieler unserer Cremes, wie zum Beispiel der Hydrating Face Cream. Doch nicht nur die Naturkosmetik schwört auf die legendäre Pflanze. Auch innerlich angewendet – als Nahrungsergänzungsmittel in Form von Saft, Kapseln oder Pulver ist die legendäre Heilpflanze erhältlich. Nicht zuletzt schmücken sich auch Hygieneprodukte wie Waschmittel oder Toilettenpapier mit der schillernden Zutat Aloe Vera.

Aloe Vera Anwendung Gesicht Aloe Vera Anwendung Gesicht

6.1 Aloe Vera: Anwendung im Gesicht

Für dein Gesicht ist Aloe Vera ein wahrer Segen. Denn das Gel der Wüstenlilie vermag ihm Feuchtigkeit zu spenden, wenn es spannt und sich trocken anfühlt. Doch auch im umgekehrten Fall kann das Aloe Vera Gel auftrumpfen: Ist deine Haut eher ölig, sorgt es für ein matteres Erscheinungsbild. Die entzündungshemmende und antibakterielle Wirkung der Pflanze ist gefragt, wenn du gegen Hautunreinheiten wie Pickel ankämpfst. Hier kann sie dir wertvolle Dienste leisten.

Und natürlich ist die Aloe dir auch ein guter Kamerad, wenn es ums Thema Älterwerden geht. Schließlich unterstützt sie die Bildung neuer, gesunder Hautzellen, die für ein glatteres Hautbild sorgen. Dieser Effekt wird noch verstärkt, indem die Heilpflanze dein Bindegewebe stärkt. Ein festes Bindegewebe ist essenziell für ein ebenes Hautbild. Wenn du also auf der Suche nach dem idealen Anti-Aging-Mittel bist, hast du es in der Aloe gefunden.

6.2 Aloe Vera: Anwendung auf der Haut

Doch nicht nur im Gesicht kann die Aloe Vera wahre Wunder wirken. Auch kann deine Haut insgesamt von ihren sagenumwobenen Heilkräften profitieren. Da das Gel der beliebten Heilpflanze antientzündlich, antibakteriell und beruhigend wirkt, ist es gut für die Anwendung bei Hautproblemen wie geröteter, gereizter und empfindlicher Haut geeignet.

Die wertvollen Inhaltsstoffe können die Symptome bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis, Schuppenflechte oder Rosacea lindern. Quälender Juckreiz wird abgemildert, die aufgebrachte Haut beruhigt sich, Entzündungen können zurückgehen. Der wundheilungsfördernde Effekt des Aloe Vera Gels wird noch ergänzt um eine wohltuende kühlende Wirkung. Die Heileffekte bei Schuppenflechte konnten bereits in einer Studie nachgewiesen werden. Dabei wurde eine 0,5-prozentige Creme mit dem Extrakt verwendet, die vier Monate lang dreimal täglich aufgetragen wurde.

Die Pflanze ist auch dein Helfer in der Not, wenn es um die Regeneration von Hautzellen geht. Das kommt dir beispielsweise dann entgegen, wenn du dir einen Sonnenbrand zugezogen hast. Trägst du das Gel der Pflanze frühzeitig und mehrmals auf, kann es dir dabei helfen, die entstehende Rötung abzumildern. Gleichwohl erholt sich die Haut schneller von der Schädigung. Sie wird angenehm gekühlt, wodurch der Schmerz gelindert wird und die Haut weniger spannt.

Aloe Vera Anwendung Haare Aloe Vera Anwendung Haare

6.3 Aloe Vera: Anwendung in den Haaren

Was der Haut gut tut, kann für die Haare nicht schlecht sein. Oder? Genauso sehen wir das und empfehlen die Aloe daher auch bei struppigem, trockenem Haar. Denn hier entfaltet die Power-Pflanze ihre einmalig feuchtigkeitsspendende Wirkung. Ob du den Extrakt im Aloe-Vera-Shampoo, in deiner Spülung oder Haarkur verwendest, spielt keine Rolle: Die vielen nährenden Inhaltsstoffe der Heilpflanze fördern eine glänzende, geschmeidige Mähne. Gleichzeitig wirken die Inhaltsstoffe auf eine gereizte und schuppige Kopfhaut beruhigend. Ausprobieren lohnt sich also, wenn du widerspenstiges Haar dein eigen nennst und ihm Einhalt gebieten willst oder wenn Schuppen dich zur Weißglut treiben.

6.4 Innerliche Anwendung von Aloe Vera

Doch die Aloe ist mehr als nur ein Booster für deine äußere Schönheit. Die berühmteste Heilpflanze der Erde kann dich auch innerlich erstrahlen lassen. Wie? Ganz einfach: dank ihrer gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe. Ob du ihr Gel pur, ihren Saft oder ihren Extrakt in Form von Kapseln verwendest: Bei folgenden Beschwerden oder Erkrankungen ist es möglich, mit ihr positive Effekte zu erzielen:

✦ Störungen des Immunsystems (z. B. Allergien)

✦ einem geschwächten Immunsystem

✦ Entzündungen im Verdauungstrakt (Magen-Darm-Beschwerden)

✦ Zahnfleischentzündungen

✦ Übersäuerung

✦ Darmpilz (Candida albicans)

✦ Gelenkschmerzen (Arthrose, Arthritis, Gicht)

✦ Diabetes

✦ Gefäßablagerungen (Arteriosklerose)

✦ Herpes

✦ Insektenstichen

Natürlich darfst du bei der Aloe keine Wunder erwarten – schon gar nicht über Nacht. Sinnvoll ist es daher, wenn du eine längerfristige innere Anwendung mit Kapseln oder Gel anvisierst. Bei Untersuchungen zur Schuppenflechte setzten sichtbare Heilerfolge der Aloe-Vera-Creme erst nach 16 Wochen ein. Also, übe dich in Geduld und halte die Anwendung mehrere Wochen (z. B. 4 Wochen) lang durch. Als Entgiftungskur oder zur Unterstützung der Darmflora und des Immunsystems ist besonders der Saft der Aloe, das Aloe Vera Trinkgel oder das Pulver zur Zubereitung eines Tees zu empfehlen. Bei Zahnfleischentzündungen kannst du mit einer Mundspülung aus Aloe Vera-Extrakt arbeiten.

6.4.3 Aloe Vera bei Störungen des Immunsystems

Acemannan soll ein schwächelndes (Infektanfälligkeit) oder übereifriges (Allergien, Autoimmunerkrankungen) Immunsystem wieder harmonisieren können. Zum einen hat es antibakterielle, antivirale und antimykotische Eigenschaften. Nachgewiesen ist beispielsweise, dass Acemannan die weißen Blutkörperchen stärkt, damit sie erfolgreicher gegen Mikroorganismen kämpfen können. Zum anderen wirkt die Aloe Vera generell regulierend auf das Immunsystem und trägt so zu einem gut funktionierenden Immunsystem bei. Außerdem soll die Pflanze gegen oxidativen Zellstress helfen und die krankheitsfördernden freien Radikale abfangen.

6.4.4 Aloe Vera Gel bei Magen-Darm-Problemen

Die antientzündliche Wirkung von Aloe Vera Gel kann dir auch zugutekommen, wenn du an Reizmagen oder Reizdarm leidest. In einer schwedischen Studie aus dem Jahr 2008 zeigte sich beispielsweise, dass die Menschen, die zweimal täglich für vier Wochen ein Aloe-Präparat (Brausetabletten) eingenommen hatten, hinterher weniger Schmerzen im Bauch beklagten und weniger stark unter Blähungen litten als die Placebo-Gruppe.

Aloe Vera Nahaufnahme Aloe Vera Nahaufnahme

6.4.1 Aloe Vera bei Gelenkschmerzen

Die entzündungshemmende Wirkung von Aloe Vera soll auch bei Gelenkerkrankungen wie Arthritis, Gicht oder Arthrose zum Tragen kommen. Das im Saft oder in den Kapseln enthaltene Acemannan dient zum Aufbau von Gelenken, Gelenkknorpeln und Bändern. So kann die Aloe Vera unter Umständen einer Arthrose oder Arthritis vorbeugen oder schon bestehende Schmerzen lindern. Zudem wirkt Acemannan der Übersäuerung im Körper entgegen, die den Nährboden für chronische Erkrankungen wie der Arthritis darstellt. So hilft Aloe Vera bei der Entgiftung des Körpers und wirkt entzündlichen Prozessen entgegen. Dabei ist es aber ebenso wichtig, einen gesunden Lebensstil zu pflegen, sich gesund zu ernähren, regelmäßig Sport zu treiben und den Stresspegel zu reduzieren.

6.4.2 Aloe Vera bei Diabetes

Mehrere Studien haben gezeigt, dass sich unter dem mehrwöchigen Einfluss (4-14 Wochen) von Aloe Vera-Extrakt in Form von Gel oder Kapseln der Blutzuckerspiegel bei an Diabetes erkrankten Menschen senken lässt. Dies gilt sowohl für den Nüchternblutzucker als auch für den Blutzucker nach dem Essen. Welcher Stoff der Aloe konkret für die blutzuckersenkende Wirkung verantwortlich ist, hat man bislang noch nicht in Erfahrung bringen können.

Aloe Vera Pflanze im Topf an der Fensterbank Aloe Vera Pflanze im Topf an der Fensterbank

7. Aloe Vera Pflanze kaufen

Möchtest du eine Aloe Vera Pflanze kaufen, achte darauf, dass du zu der Echten Aloe Vera oder einem Exemplar mit der botanischen Bezeichnung „Aloe Vera Barbadensis Miller“ greifst. Wenn du Heileffekte mit der Pflanze oder daraus hergestellten Produkten erzielen möchtest, achte auf Bio-Qualität. Denn so vermeidest du, dass Schadstoffe aus Pflanzenschutzmitteln in deinen Körper gelangen. Beim Saft sollte es sich um Direktsaft handeln, der pasteurisiert wurde. Dem Hauptwirkstoff Acemannan macht die starke Erhitzung nichts aus. Verzichte hingegen auf Produkte mit künstlichen Konservierungsstoffen und auf jene, denen Zucker oder künstliche Aromen zugesetzt wurde. Aloe Vera-Produkte erhältst du im Bioladen, im Online-Handel oder im Reformhaus.

8. Aloe Vera Pflanze pflegen

Die Aloe Vera Pflanze kannst du ganz leicht als Zimmerpflanze halten. Sie ist nicht sonderlich anspruchsvoll, weshalb du dich auch ohne grünen Daumen an ihre Haltung wagen kannst. Wichtig ist, dass du ihr einen sonnigen Standort zugestehst, an dem sie mindestens acht Stunden täglich Sonne tanken kann. Kühlere Temperaturen machen ihr nichts aus. Frost hingegen schon. Ebenso leidet sie, wenn sie häufiger Wind und Regen ausgesetzt ist. Wenn du sie drinnen hältst, wähle einen Standort an einem Süd- oder Westfenster. Was sie gar nicht verträgt, ist Staunässe. Daher sei beim Wässern eher zurückhaltend. Gieße sie nur, wenn der Boden richtig trocken ist. Die Devise ist hier: Lieber häufiger und wenig gießen, statt seltener und intensiv. Die Blätter kannst du erst zur Gelgewinnung nutzen, wenn deine Pflanze drei Jahre alt ist und sie wenigstens über 12 Blätter verfügt.